xnxxpornogratis noirporno.com fuegoporno.com xvideos2020.me veryxxxhd.com desijimo.com porno peliculas XXX

Achtsamkeit & Meditation

Interview mit dem bekannten buddhistischen Lehrer und Psychotherapeuten James Low. Er spricht über Freiheit, Geist, Ängste und warum Menschen es nicht wahrhaben wollen, dass Veränderung ein ständiger Begleiter ist.

U\W: Die wirtschaftliche und politische Lage in Europa bereitet derzeit vielen Sorgen. Wie bewerten Sie als Psychotherapeut die Situation?

James Low: Durch die wirtschaftliche Situation und den Krieg gegen die Ukraine entsteht viel Angst. Hinter der Angst steht der Wunsch, nicht zu leiden. Das ist ein vernünftiges Anliegen, aber wie Buddha schon sagte: Leben ist Leiden. Auf Tibetisch bedeutet das Wort „Welt“ der Ort, an dem die Dinge auseinanderfallen. Alles ist immer in Bewegung, wir sehen das in der Wirtschaft genauso wie beim Klimawandel. Am liebsten wäre uns jedoch, dass alles stabil und vorhersehbar ist.

Obwohl wir wissen, dass es nicht so ist.

Low: Das ist eine Illusion, die Welt ist grundsätzlich dynamisch. Wichtiger wäre, sich mit dieser Dynamik zu bewegen. Stellen Sie sich vor, wir würden im Meer leben. Hier müssten wir immer in Bewegung bleiben. An Land kann man sich hinsetzen und ausruhen, aber im Wasser geht das nicht. So eine dynamische Sichtweise auf das Leben wäre gut.

Wirklich immer nur in Bewegung bleiben?

Low: Das ist die eine Seite unseres Lebens, aber auch Stille ist wichtig. Und diese steht nicht im Gegensatz zur Bewegung. Turbulenzen finden nicht nur im Außen statt, auch der Geist ist immer in Bewegung: Es entstehen Empfindungen, Erinnerungen, Gedanken und Gefühle. Stille können wir erfahren, indem wir uns in unserem Selbst niederlassen. Diese Stille bleibt dann ungestört von all den Bewegungen im Geist. Die Turbulenzen in der Welt können dann auch eine Einladung sein, die Praxis zu vertiefen und zu beobachten, wie wir urteilen und bewerten. Ohne diese tiefe innere Stille ist man endlos in der Reaktivität, und das ist anstrengend.

Geist

Der Geist ist wie der Himmel

Wie kann Stille gefunden werden?

Low: Wir können uns zum Beispiel Zeit nehmen, um einfach einen Baum zu betrachten. Wenn Gedanken zum Baum aufkommen, ist es gut, diese einfach wahrzunehmen, bis sie sich von allein auflösen und keine weiteren Gedanken auftauchen. Wenn man hingegen voll von Gedanken, Meinungen und Assoziationen ist, hat im Kopf nichts anderes Platz. Sobald sich aber der Geist beruhigt, öffnet man seine Sinne, lässt den Baum auf sich wirken und wird davon erfüllt. Im Dzogchen heißt es, man solle von Himmel zu Himmel meditieren. Wenn der Geist wie der Himmel ist, dann ist die Welt offen wie der Himmel, voller Möglichkeiten. Das Spannende ist, je mehr ich die Leere in mir sehe, desto gelassener bin ich, und so kann ich in jeder Situation neugeboren werden.

Nicht nur die Umgebung verändert sich ständig, sondern wir selbst auch.

Low: Ich bin ein Potenzial, das sich bewegt und verändert. Deshalb muss ich aufpassen, dass ich mich nicht in eine Schublade stecke oder negative Gedanken entwickle. Wenn dies aber doch geschieht, ist es gut, sich im Ausatmen zu entspannen: Atme es aus, es ist nur ein Gedanke! Der nächste Moment ist frisch, wie werde ich da sein?

Manchen mag dies Angst einflößen, weil sie nicht wissen, wie sie sein werden. Aber es ist eine große Freiheit und ein Segen, die Illusion der Kontrolle loszulassen. Wir sind weder Herr noch Sklave, wir sind dazwischen. Manchmal dehnen wir uns aus, und dann ziehen wir uns wieder zusammen. Wir bleiben einfach bei diesem Pulsieren. Es gibt viele Dharma-Methoden, und die wichtigste davon ist der Mittelweg zwischen all den Polaritäten und Extremen.

Wie können uns die Methoden unterstützen?

Low: Die Lehre Buddhas kann ein Gefühl dafür schaffen, wie man den Glauben an eine feste Identität lockern kann. Wie man sich von festen Erwartungen oder der Illusion der Erwartungen befreien kann. Viele denken, sie sollten einen bürgerlichen Lebensstil haben mit allem, was dazugehört, einem großen Haus, einem schönen Auto. Es ist eine ganze Wirtschaftsblase, die auch im Persönlichen eine Rolle spielt.

Ausdehnung und Rückzug

Wir sind jetzt lange auf einer Welle heißer Luft geflogen, wie ein Adler im Himmel, der von der Thermik getragen wird. Nun aber nimmt der Wind ab, und wir fragen uns, wie wird das sein? Viele denken, Expansion sei gut, aber Rückzug sei schlecht, dies verstärkt die Angst noch. Wer jedoch genau auf seine Lunge achtet, erfährt permanent Ausdehnung und Rückzug. Sie sind keine Gegensätze, sie sind eigentlich gute Freunde.

Ausdehnung und Rückzug gehören zusammen?

Low: Wir atmen ein, wir atmen aus, so merken wir, dass das Pulsieren des Atems das Leben selbst ist. Ich bin Bewegung. Ich bin Pulsieren. Ich dehne mich aus und ziehe mich zusammen. Auch bei Interaktionen mit unseren Mitmenschen sollten wir uns die Zeit nehmen, uns auszudehnen und uns zusammenzuziehen. Wenn wir das tun, bleiben wir nicht nur geschmeidig, weich und resonanzfähig, sondern wir stimmen uns auch auf die aktuellen Umstände um uns herum ein. Wenn ich hingegen eine feste Position einnehme, werde ich auf Widerstand und Reibung stoßen.

Vier Arten von Freiheit

Kann man komplett frei und beweglich sein, ohne andere damit zu stören?

Low: Es gibt vier Arten der Freiheit: frei zu sein von Armut und Unterdrückung; die Freiheit, seinen Geist zu entfalten und mit anderen Menschen zu verbinden; die Freiheit, zu sein, wie ich bin mit Würde und Respekt mir und anderen gegenüber; die Freiheit, mit anderen Menschen zusammen zu sein, ohne Schaden zu nehmen und den Rhythmus des Zusammenseins mit dem anderen zu finden. Es ist hilfreich, wenn diese vier Freiheiten zusammenwirken. Oft denken wir nur an die Freiheit, etwas loszuwerden, das ich nicht will, an die Freiheit, nicht zu leiden, an die Freiheit, mich selbst zu genießen, aber die partizipative Freiheit ist die entscheidende.

Hat Freiheit auch viel mit Loslassen zu tun?

Low: Ja, aus der Sicht des Dharma schon. Denken wir an den Tod und welche Rolle eigentlich der Besitz spielt: Für uns sind Besitztümer wichtig. Sie sind eine Art Spiegel, der mir bestätigt, dass ich etwas Besonderes bin, aber sie geben anderen keinen wirklichen Wert. Wichtiger wäre es, sich zu fragen: Wie kann ich zumindest einen Teil meiner Zeit und meiner Güter für das Wohlergehen anderer nutzen? Wenn ich ein lächelndes Gesicht sehe, fühle ich mich besser. Es entsteht Freude, die einladend ist. Wenn ich also der Welt Gutes tue, wird sie wärmer. In diesem Sinne ist dein Glück auch mein Glück. Aber wenn ich aggressiv bin oder andere ausnutze, dann distanzieren sich die Menschen, und die Welt wird kälter, auch für mich.

Im Dialog mit der Umgebung

Wie der Ausspruch sagt: So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus?

Low: Ja, wir sind unentwegt im Dialog mit der Umgebung. Je mehr mir bewusst ist, dass ich eine partizipatorische und keine isolierte Existenz habe, desto wichtiger ist die Qualität der Umgebung für mich. Meine persönliche Freiheit muss also mit der individuellen Freiheit anderer Menschen in Verbindung stehen, damit alle frei sind. Wir sollten daher ein Gefühl für den mittleren Weg entwickeln.

Wie meinen Sie dies?

Low: Man kann es damit vergleichen, das Fahrradfahren zu erlernen. Am Anfang driftet man viel nach links und rechts, aber allmählich fällt es einem leichter, sich in der Mitte zu orientieren. Wenn ich mich zu sehr ausdehne, stoße ich mit anderen zusammen. Wenn ich mich überhaupt nicht ausdehne, bewege ich mich kaum und falle vom Rad. Ich brauche also etwas Bewegung. Ich bewege mich mit anderen Menschen. Ich muss lernen, das Radfahren mit dem Verkehr zu verbinden, mich mit den Autos, den Bussen und den anderen Fahrrädern zu bewegen. Man muss aufpassen und vorsichtig sein, dann baut man keinen Unfall. Wir machen unsere Kleidung nicht selbst, wir machen unsere Nahrungsmittel nicht selbst, wir befinden uns in einem System des Austauschs. Wie wir daran teilnehmen, ist das Leben. Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Es kommt darauf an, das Gleichgewicht zu halten.

James Low ist ein Schüler von Chimed Rigdzin Lama (1922–2002) und lehrt in den Byangter- und Khordong-Linien nach den Anweisungen seines Lehrers. Er studierte und praktizierte in den 1970er-Jahren in Indien den tibetischen Buddhismus. Nach seiner Rückkehr nach Europa erhielt er auch Belehrungen und Anleitung von Namkhai Norbu Rinpoche. Viele tantrische Texte und Sadhanas des C. R. Lama übersetzte James Low auf Englisch. James ist ausgebildeter Psychotherapeut. www.simplybeing.co.uk


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung № 124: „Frei Sein!"

Bildschirmfoto 2023 05 22 um 11.34.50


Dzogchen

Dzogchen oder „Die Große Vollkommenheit“ bezeichnet Lehren, die traditionell in der Nyingma-Schule des tibetischen Buddhismus und im tibetischen Bön als Essenz der Lehren Buddhas übertragen werden. Dzogchen ist ein Meditationssystem im tibetischen Buddhismus. Es basiert auf der Erkenntnis der Nichtdualität der Wirklichkeit. Aus der Sicht des Dzogchen sind die Menschen bereits vollkommen. Nichts muss erlangt oder über Bord geworfen werden. Dzogchen wird als der Weg der unmittelbaren Selbstbefreiung gesehen.

Copyright Header ©Pexels & Teaser ©Privat

 

Ester Platzer

Ester Platzer

Ester Platzer, lebt in Wien und ist Mitglied der Chefredaktion bei Ursache\Wirkung. Davor lebte und arbeitete sie viele Jahre in Ostafrika. Ester absolvierte ihr Magisterstudium in internationaler Entwicklung an der Universität Wien.
Kommentar schreiben