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Achtsamkeit & Meditation

 312 Kilometer auf dem Jakobsweg pilgern – mit zwei Kindern. Geht das überhaupt? Die Autorin hat dieses Abenteuer gewagt und ist reich belohnt zurückgekehrt. 18 Tage voller Entdeckungen, Erfahrungen und Begegnungen.

 Geplant war das nicht. Eigentlich sind wir mit unserem Camper und zweien unserer drei Kinder unterwegs durch Europa. Dass wir nun gerade in Spanien an einem Wegweiser mit einer Jakobsmuschel Rast einlegen, ist Zufall. Falls es das gibt. Mein achtjähriger Sohn möchte wissen, was es mit dieser Muschel auf sich hat, und ich berichte von dem meistbegangenen Pilgerweg der Welt, dem Camino de Santiago.

Meine 13-jährige Tochter wird hellhörig, und wie aus dem Himmel – und woher eigentlich wirklich, frage ich mich hinterher – beschließen beide Kinder, den mehr als 400.000 Menschen zu folgen, die alljährlich nach Santiago de Compostela wandern. Für gewöhnlich müssen mein Mann und ich einiges an Überredungskunst aufbringen, um unsere Kinder zu ein paar Schritten in der Natur zu motivieren. Tatsächlich ist ihnen schon manchmal der Gang in ihr Zimmer zu weit, vor allem, wenn es darum geht, aufzuräumen. Ich habe große Bedenken und lese mehrmals einen Text aus dem Internet vor: „Der Jakobsweg ist kompliziert und anstrengend, er bringt dich an den Rand des Wahnsinns und sogar kurz darüber hinaus. Er bereitet dir Schmerzen, lässt dich fluchen, macht dir Angst und treibt dir vor Verzweiflung bittere Tränen in die Augen.“ Also der normale Alltagswahnsinn auf 312 Kilometern? Mit Kindern?

Kindern

Von der Idee mit den Kindern bis zur Umsetzung brauchen wir zwei Tage. Nachdem wir Rucksäcke und Wanderschuhe erstanden haben, bringen wir unseren Bus auf einem Campingplatz unter und machen uns zu Fuß auf den Weg, von der Kathedrale in Oviedo nach Santiago de Compostela. Im strömenden Regen. Wir haben, weil wir verrückt sind, den Camino Primitivo ausgewählt, den ursprünglichsten aller Pilgerwege, der nur erfahrenen Wanderern mit guter Kondition empfohlen wird. Voller Zweifel blicke ich zu meinem Sohn, der mir mit seinem Rucksack noch kleiner vorkommt, und meiner Teenagertochter, die es ernst meint mit dem Pilgern und sogar ihr Handy im Bus gelassen hat. Seit über 1.000 Jahren wandern Pilger zum Grab des Apostels Jakobus in der spanischen Stadt Santiago de Compostela. Die meisten hatten vermutlich eine längere Vorbereitungszeit als wir. Der Camino Primitivo, was „der ursprüngliche Weg“ bedeutet, ist 312 Kilometer lang und die älteste Strecke des Jakobswegs. Zum ersten Mal nutzten ihn im 9. Jahrhundert gläubige Pilger aus Asturien. Er führt durch die Berge und Täler Asturiens und über die grünen Hügel Galiciens. Die unzähligen zu überquerenden Pässe des Küstengebirges und die extremen Steigungen bewirken, dass dieser Pfad nur von wenigen Pilgern gegangen wird.

Als Dharma- und Meditationslehrerin habe ich die Angewohnheit, meinen Kindern Spiritualität so einfach wie möglich zugänglich zu machen. Anfangs denke ich noch, dass man dafür Mühen auf sich nehmen muss, aber ich weiß noch nicht um die verzaubernde Kraft der türkisfarbigen Flussläufe, der sattgrünen Wiesen und des unbändigen Bergpanoramas. Und so lese ich aus der Pilgerbroschüre vor, die uns in der Kathedrale San Salvador ausgehändigt wird, in der Hoffnung, dass dieser mehr Beachtung geschenkt wird als meinen Worten. Dort steht etwas vom achtsamen Gehen in Stille und der Möglichkeit, beim Laufen sich selbst zu begegnen.

Pilgern ist eine Reise ins Nichtwissen

Gründe, den Jakobsweg zu gehen, gibt es viele, oft sind es religiöse. Für zahlreiche Menschen wird das Pilgern als Reise ins Innere verstanden, eine Erfahrung, während der man sich intensiv mit sich selbst beschäftigt, auf der Suche nach dem, was größer ist als das Herkömmliche. Vielleicht in der Hoffnung, etwas zu finden, was trägt, wenn alles andere wegbricht. Abseits vom alltäglichen Trubel und den damit verbundenen gewöhnlichen Mustern und Gewohnheiten des Geists, umgeben von kraftvoller Natur, kann sich ein Zugang zu etwas Mystischem öffnen. Pilgern ist eine Reise ins Nichtwissen. In mir erahne ich, dass die Hingabe ans Ungewisse Geborgenheit schenken kann. Davon macht sich bei mir in den ersten Tagen allerdings noch nichts bemerkbar. Gnadenlos geht es nur bergauf. Der Regen hat aufgehört und macht einer sengenden Sonne Platz. Mein Sohn flitzt vorneweg und ist schon wieder um die nächste Biegung verschwunden. Diese Energie muss er von seinem Vater haben, der das meiste unseres Gepäcks schleppt.

Die Wegbeschilderungen in Form von Jakobsmuscheln treiben die Kinder neugierig an, den Weg selbst finden zu wollen. Mit ihrem Pilgerausweis im Rucksack freuen sie sich, wenn wir eine weitere Kapelle passieren, um sich dort selbstständig ihren Pass abzustempeln. Sie wollen unbedingt die Compostela erwerben, die Pilgerurkunde, die am Zielort ausgehändigt wird. Ein Antrieb, dafür täglich zwischen 13 und 24 Kilometern zu schwitzen und den Rucksack zu schleppen. Unsere erste Nacht verbringen wir in einer klassischen Pilgerherberge. Wir haben das Haus mit mehreren Stockbetten für uns allein. Völlig erschöpft und mit durchnässten Schuhen und den ersten Blasen an den Füßen schlafen die Kinder schnell ein. Anstatt mich den Geräuschen des tosenden Gewitters und des Starkregens hinzugeben, mache ich mir Sorgen um den nächsten Tag. Die in der Nacht angereisten jungen, durchtrainierten Männer sorgen sich auch. Und zwar um uns. Am frühen Morgen stehen sie vor unseren Betten und erzählen von ihrer Teilnahme am Ironman, einem Triathlon für Extremsportler, mit dem sie sich auf diese Wanderung vorbereitet haben. Ich schwitze schon, bevor wir loslaufen.

Beim Pilgern sich selbst begegnen

Vor dem Aufbruch werden wir noch mit Blasenpflastern und Salbe beschenkt. Wie wir bald feststellen werden, teilen Pilger vieles und unterstützen sich gegenseitig. Mit fassungslosem Blick auf unsere Kinder und ihre Rucksäcke wird noch einmal nachgefragt, ob wir auch sicher wissen, was wir tun. Ich denke: „Nein. Wissen wir nicht.“ Die zwei Männer, die wir schnell lieb gewonnen haben, verabschieden sich. Sie kommen aus der Ukraine und haben ihren dreiwöchigen Jahresurlaub dafür eingesetzt, nach Santiago zu laufen. Wir fühlen uns, auch heute noch, mit ihnen verbunden. Der Camino Primitivo macht seinem Namen alle Ehre - auch mit den Kindern. Die Natur ist atemberaubend. Der Weg ist ein Abenteuer. Die Etappen sind zum Teil so lang und steil, dass wir morgens nicht wissen, ob wir unser Tagesziel schaffen werden. Einige Male nächtigen wir unter freiem Himmel, weil wir nicht rechtzeitig ankommen. Das sind die schönsten Nächte. Wild und pur.

Jeden Tag schleppen wir unsere Rucksäcke weiter, und nicht nur das. Auch unseren Geist tragen wir. Da wir morgens in Stille laufen, hat mein Geist viel Zeit, um immer wieder über die gleichen Dinge nachzudenken. Mir geht auf, dass wir im Leben nicht mehr brauchen, sondern es darum geht, Ballast abzuwerfen. Dies setzen wir wortwörtlich um und finden noch Dinge, die wir aus unseren schweren Rucksäcken abgeben können. Mein Mann und ich tragen viel Gepäck der Kinder. Unser Sohn, der nicht immer einverstanden ist mit der Stille, vereinfacht sich sein Leben, indem er Stöcke und Steine sammelt und sich diese auf den Rücken lädt, worüber wir Erwachsenen schmunzeln. Wenn bei unserem Sohn Langeweile aufkommt, dann übt er das große Einmaleins. Unzählige Male beantworte ich ihm geduldig seine Frage nach den verschiedenen Religionen dieser Erde, die ihn auf dieser Reise sehr beschäftigt. Ich bin berührt über die Gespräche, die sich hier draußen in der Natur mit den Kindern ergeben. Über Gott und die Welt, über Umweltschutz und Veganismus, Liebe und Schmerz. In mir ist viel Raum, um jede Frage gemeinsam zu erforschen. Mit jedem Schritt scheint mehr Verbindung und Tiefe zu entstehen.


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 126: „So gelingt Dein Leben"

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Ich staune darüber, mit wie wenig wir auskommen. Und hoffe, dass wir davon etwas mit in den Alltag nehmen können, besonders von der Einfachheit, die wir hier leben. Wir stehen früh auf, laufen mit dem Gang der Sonne und sind jeden Abend glücklich und dankbar, angekommen zu sein. Mit jeder Etappe wird mein Denken weniger, und etwas in mir öffnet sich für das große Weite. Mit jedem Schritt verschmelze ich mehr mit dem Himmel, den Felsen, den Flüssen und der Erde. Den Kindern scheint es ähnlich zu gehen. Mein Herz hüpft vor Freude, wenn ich meine 13-jährige Tochter den Berg nach oben rennen sehe. Sie beklagt sich eigentlich höchstens mal, dass wir zu langsam sind. Meine formale Meditationspraxis vermisse ich nicht. Es gibt viele Möglichkeiten, in unserer Familiengruppe unterwegs Achtsamkeit zu praktizieren: den Kindern wirklich zuzuhören, wahrzunehmen, dass wir ganz viel Zeit haben und uns verlangsamen können. Metta zu praktizieren, liebende Güte, Freundlichkeit und Wohlwollen. Dabei hilft meine Familie mir, mein Herz immer weiter auszudehnen – bis es alles, auch das, was ich nicht mag und eher verstecken will, umarmt. Das geschieht gerade auch dann, wenn es eng wird, wenn wir uns streiten, wenn wir uns Vorwürfe machen. So viele Gelegenheiten, dem Herzen Raum zu geben.

Nach 18 Tage erreichen wir – mit einem Reichtum an Liebe und Geborgenheit und einem Weh im Herzen darüber, dass diese Zeit schon vorbei ist – Santiago de Compostela. Es ist ein berührendes Gefühl, auf dem Platz vor der Kathedrale anzukommen und uns mit all den Pilgern aus der ganzen Welt, die dort am Boden liegen oder sitzen, verbunden zu wissen. Lachend und weinend fallen wir uns in die Arme. Santiago de Compostela! Eine fantastische Stadt, in die Pilger aus allen Himmelsrichtungen einkehren. Nach 312 Kilometern sind wir überglücklich am Ziel! Und das Schönste: Als wir gerade angekommen sind, ruft die große Tochter aus Estland an, die in unserem Herzen mitgepilgert ist. So innig und intensiv unsere Erfahrung war, wissen wir, dass dies nicht die letzte Pilgerwanderung sein wird. Schon recherchieren wir im Internet nach weiteren Pilgerrouten und sind gespannt auf das, was wir noch erleben werden. Uns juckt es in den Füßen. Ob es das nächste Mal vielleicht mit dem Esel Richtung Osten geht?

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Nirmala K. Werner

Nirmala K. Werner

Nirmala Werner ist Diplom-Sozialpädagogin, Yoga- und Meditationslehrerin. Sie wurde 2019 von Christopher Titmuss autorisiert, Dharma und Meditation zu lehren. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern im Lebensgarten Steyerberg, einem Ökodorf in Norddeutschland. www.soulteachings.de
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