Ich glaube, jeder muss für sich selbst entscheiden, was ein gutes Leben ist. Auch permanentes Streben ist Teil eines guten Lebens.
Wenn man alles erreicht hat, was man erreichen wollte – was hoffentlich niemandem gelingt –, stellt sich Stillstand ein. Und das muss frustrierend sein. Für ein gutes Leben braucht es oft weniger, als man denkt. Ich persönlich lebe ein gutes Leben, obwohl es sich sicherlich da und dort noch verbessern lässt. Was ich für mein Glück als sehr wichtig erachte, ist, meinen Geist und meine Sinne zu stimulieren.
Ich bin ein wahnsinnig neugieriger Mensch, will ständig neuen Input, aber gleichzeitig brauche ich auch die Stille. Wir verbringen unsere Wochenenden an einem See in einer Schilfhütte, wo wir, mein Mann und ich, einfach nur auf das Wasser hinausschauen. Ich brauche die Stille und das Zur-Ruhe-Kommen.
Elisabeth Oberzaucher, 41, Anthropologin und Gewinnerin des Ig-Nobelpreises für Mathematik 2015
Foto © Michael Nagl
Header © unsplash