Ich glaube, als Österreicher können wir getrost sagen, dass wir ein gutes Leben haben, bezweifle aber, dass die meisten Menschen das auch so sehen.
Wir haben die Fähigkeit verloren, uns an den kleinen Dingen zu erfreuen. Im Diamant-Sutra gibt es eine Stelle, in der es heißt, dass die ganze Welt vom Geist erschaffen ist. Ich glaube, das eigene Glück ist davon nicht ausgeschlossen. Jeder ist dafür selbst verantwortlich. Ich war in den letzten 14 Jahren in Südkorea als buddhistische Nonne unterwegs und habe mich erst vor kurzem entschlossen, nach Österreich zurückzukehren.
Es war für mich an der Zeit, mein Leben etwas freier zu gestalten, als das in einem Kloster möglich ist. Ich habe ein kleines Haus auf dem Land gekauft und möchte dort ein koreanisches buddhistisches Zentrum aufmachen. Zum Leben brauche ich nur wenig Materielles. An ein einfaches Leben habe ich mich schon gewöhnt. Aber da ich jahrelang mit 80 Leuten in einem Raum gelebt habe, weiß ich ein eigenes Zimmer sehr zu schätzen.
Anna Rheindorf, 33, ehemalige buddhistische Nonne
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Würde jemand, ohne andere zu fehlzugebrauchen, einer rechtschaffenden Arbeit nachgehen, keine berechtigte Reue an den Sinnesvergnügen daraus, wäre abzusehen.