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Berge, Wälder, Wiesen – seit jeher ist bekannt, dass die Natur ein wunderbarer Regenerations- und Erholungsort ist. Jetzt hat sich die Wissenschaft darangemacht, dies zu belegen.


Wir verbringen immer mehr Zeit im Büro, im Haus und in der Wohnung vor unseren technischen Geräten. Jedoch ist es in der Zwischenzeit wissenschaftlich erwiesen, dass die Natur einen positiven Einfluss auf unser Gehirn und auf unser Verhalten hat. Ein Aufenthalt im Grünen reduziert Stress, baut Ängste ab und führt zu mehr Kreativität, unsere Aufmerksamkeitsspanne wächst und wir können einfacher in soziale Kontakte treten.

Die Natur sorgt für Entspannung: Bewegung und Sport bauen Stress und Angstzustände ab – bewegt man sich im Grünen, ist der Effekt weitaus größer. Ein Experiment, welches in Japan durchgeführt worden ist, zeigt dies sehr schön. Dort hat man Menschen eine gleich lange Strecke mit demselben Schwierigkeitsgrad in der Stadt und im Wald gehen lassen. Es wurden Blutdruck, Herzfrequenzvariabilität und Herzfrequenz gemessen, außerdem war ein Fragebogen zu Stress und Emotionen auszufüllen. Die Ergebnisse waren eindeutig – die Waldspaziergänger hatten eine niedrigere Herzfrequenz und eine höhere Herzfrequenzvariabilität, was ein Indikator für Entspannung und Stressreduktion ist.

Die Natur lässt uns weniger grübeln: In einem weiteren Experiment zeigte die Universität von Stanford, dass ein 90-minütiger Spaziergang in der Natur uns nachweislich glücklicher macht und uns weniger grübeln lässt. Es gab wieder zwei Vergleichsgruppen, eine musste durch die Stadt spazieren, die andere in der Natur. Mittels einer MRT-Untersuchung wurde festgestellt, dass die Menschen, die in der Natur unterwegs waren, eine erhöhte Aktivierung im präfrontalen Kortex aufwiesen. Diese Region steht, wenn sie weniger aktiviert ist, im Zusammenhang mit Depression und Angstzuständen.

Die Natur macht uns hilfsbereiter: Dies wurde wiederum in einem Experiment der Universität von Kalifornien nachgewiesen. Die Natur lässt uns auch freundlicher und großzügiger werden. Menschen wurden an einen Tisch mit Blumen gesetzt und mussten in dieser Umgebung Fragen zu ihren Emotionen beantworten. Danach konnten die Teilnehmer gehen oder bleiben und für ein Hilfsprogramm in Japan Papierkraniche falten. Die Anzahl der gefalteten Kraniche diente dazu, ihre Bereitschaft zu helfen, aufzuzeigen. Dabei wurde herausgefunden, je mehr schöne Blumen auf dem Tisch standen, umso größer war die Bereitschaft zu helfen. Somit kam die Studie zu dem Schluss, dass die Schönheit der Natur positive Emotionen hervorruft.

Die Veränderungen, die im Gehirn und im Körper nachweisbar sind, zeigen auf, dass uns die Natur psychisch und mental gesünder macht. Also raus ins Grüne!

Den englischen Originalartikel finden Sie hier.

Ester Platzer

Ester Platzer

Ester Platzer, lebt in Wien und ist Mitglied der Chefredaktion bei Ursache\Wirkung. Davor lebte und arbeitete sie viele Jahre in Ostafrika. Ester absolvierte ihr Magisterstudium in internationaler Entwicklung an der Universität Wien.
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