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Kennt ihr das Gefühl in der Brust vor einer geplanten Ansprache oder einer großen Menschengruppe? Vielleicht mag es keine ausgereifte, in den Sessel lähmende Angst sein, doch durchaus ein Anflug von Nervosität und Unbehagen. Oder habt ihr schon einmal die dezente Verspannung im Nabelbereich gespürt, wenn euch jemand überraschend unfreundlich entgegentritt? Die Folge ist meist kein aggressiver Wutausbruch, doch oft ein plötzliches Gefühl des Missmutes.

Unser unmittelbarster Erfahrungsraum ist der Körper. In ihm spüren wir Gefühlszustände und Emotionen, die einem mentalen Reiz oder Gedanken entspringen. Durch eine regelmäßige Aufmerksamkeit auf unsere Innenwelt gelingt es, Gefühle und Gedanken bereits im Entstehen wahrzunehmen. Die Meditation bietet Gelegenheit, emotionale Bewusstheit zu erlernen. Beginnen wir in relativ ausgeglichenen Momenten, fällt es leichter, Gefühle anzunehmen. Wer bereits in glühender Rage ist, wird kaum Interesse dafür aufbringen, seinen Zustand zu reflektieren. Mit zunehmender Intensität steigt die Identifikation mit unseren Gefühlen, was es schwierig macht, diese mit Gleichmut zu betrachten. Für manche Menschen jedoch sind es gerade jene Momente, in denen sie ‚außer sich‘ vor Wut oder Traurigkeit sind, in denen sie erkennen, dass etwas mit ihnen passiert, das nicht ihrem üblichen Selbstbild entspricht.

 

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Was geschieht also in der Meditation auf emotionaler Ebene?
Zunächst üben wir uns darin, unsere Gefühle und Empfindungen überhaupt wahrzunehmen. Als Nächstes untersuchen wir unser inneres Erleben und stellen fest, welche weiteren Gefühle und Gedanken mit einer dominanten, vordergründigen Emotion einhergehen. Vielleicht gesellt sich eine Traurigkeit oder ein Schutzbedürfnis zu unserer Wut. Mit einer Haltung der Akzeptanz öffnen wir uns in der Meditation für den Jetzt-Zustand und nehmen diesen an. So können wir Verhaltensmuster und Gewohnheiten erkennen, die sich aus wiederkehrenden Emotionen geformt haben. Auftauchende Handlungsimpulse können überprüft werden: Wohin drängt uns eine bestimmte Emotion? Was lernen wir von ihr? Und welche Handlungen wollen wir setzen oder unterlassen? Schließlich können wir unsere Gefühlszustände auch wieder loslassen und ihr Entstehen und Vergehen beobachten oder diese willentlich in neue Bahnen leiten.

Emotionale Bewusstheit führt uns zu der ernüchternden Erkenntnis, dass wir alle Menschen sind und als solche uns die gesamte Bandbreite von heilsamen und zerstörerischen Gefühlsregungen zur Verfügung steht. Das Problem ist nicht, Wut, Zorn, ja vielleicht auch Hass zu empfinden, sondern was wir daraus machen und wie rasch wir uns darüber bewusstwerden. Ein feindseliger und unreflektierter Mensch, der nicht in sein emotionales Spiegelbild blickt, spürt weder die Notwendigkeit noch das Bedürfnis, an seiner Situation etwas zu verändern. Erkennt er den Hass und sein Selbst- und Seinsempfinden als zwei voneinander getrennte Dinge, kann er kreativ und konstruktiv mit seinen Emotionen umgehen (lernen).

Wer emotional bewusst lebt, kann selbstbestimmt und empathisch agieren. Übungen zur Reflexion und Untersuchung sind ein wesentlicher Bestandteil der Meditationskurse mit Peter Riedl. Nähere Informationen findet ihr hier.

Die besten Gründe meditieren zu lernen: Stressbewältigung, emotionale Bewusstheit, Probleme lösen, Gelassenheit, Lebenslust uvm.

Katharina Kleinrath

Katharina Kleinrath

Katharina Kleinrath lebt in Wien und hat Religionswissenschaften mit Schwerpunkt Indologie an der Universität Wien absolviert und mehrere Jahre Seminare zu den Weltreligionen, zu Achtsamkeitsmeditation sowie den Masterlehrgang „Spirituelle Begleitung in der globalisierten Gesellschaft“ an der D...
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