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- eine weitere Funktion des kleinen ICH. Glaube kann ein wertvolles Arbeitsinstrument sein. Wird Glaube jedoch mit Wissen verkannt, kann dies zu Problemen führen.

Dass es für nahezu jede Hypothese & Theorie ein Gegenstück gibt, zeigt wie relativ unser “Wissen” doch ist.

Für das große ICH ist das “Wissen” der Menschen ein Einblick in den Glauben der “kleinen ICH”. Ein Einblick in deren “Weltbilder”. Geschichten. NUR Geschichten.

Wir glauben zu wissen, und wissen dabei nicht, dass wir nur glauben.

Glaube der mit Wissen verkannt wird, ist Teil des Korsetts vom “großen ICH”

Das kleine ICH ist für “den Glauben & das Glauben” zuständig. Unsere Welt wird durch Wissenschaftler, Forscher, Religionstifter, Philosophen und auch durch jeden Einzelnen von uns erforscht und beschrieben. Unsere Erkenntnisse werde weitergegeben. Werden zu “Wissen”. Dabei übersehen wir, dass alles was wir heute als Wissen ansehen, in Wahrheit nur “Glauben” ist - nur Glauben sein kann.

Der immer wiederkehrende Wandel unseres Weltbildes sollte als alleiniger Beweis reichen.
Dieses Weltbild setzt sich aus sich ständigen wandelnden Teilgebieten zusammen.
Kein Jahr vergeht in dem es nicht in allen Bereichen der Wissenschaft, Forschung und auch bei Eigenüberzeugungen zu neuen und somit Weltbild verändernden Erkenntnissen kommt.
Was heute Lehrmeinung ist, kann morgen schon wieder überholt und ungültig sein.
Und so wie wir heute viele Anschauungen unserer Vorfahren nur mit ablehnenden Kopfschütteln kommentieren können, werden zukünftige Generationen unseren Anschauungen mit Kopfschütteln kommentieren.

Alles was wir heute als Wissen in uns tragen - ist mit Blick auf unsere Vergangenheit, unsere Geschichte - als reiner Glaube, Geglaubtes und Angenommenes enttarnt.

Das vermeintliche Wissen über “was da draußen - in unserer Erlebenswelt - existiert”, ist, war, und wird immer nur “Glauben” sein. Da draußen ist kein Wissen zu finden. Wissen ist das Hoheitsgebiet des großen ICH.

Das große ICH weiß, dass es nicht weiß. Es erkennt die Unbeschreiblichkeit des Seins,
erkennt, dass eine Beschreibung der Wahrheit unmöglich ist.
Unmöglich da für eine Beschreibung Sprache benötigt wird. Und auch Sprache bedient sich wertender, trennender, und vergleichender Elemente. Diese färben das Beschriebene. Sie können gar nicht anders.

Wissen können wir nur eines mit Sicherheit. Dieses Eine kann mit einem Satz beschrieben werden. Dieser Satz lautet. ICH BIN & ICH BIN NICHT.

Wenn wir alles was wir zu wissen glauben von uns nehmen, bleibt das ungefärbte SEIN.
In Bezug auf UNS bleibt etwas sehr Einfaches. Es bleibt ein Lebewesen. Eines unter vielen.

Ein Lebewesen das sich durch Paarung vermehrt.
Ein Lebewesen das einen Körper hat.
Dieser Körper ermöglicht (Fort)Bewegung.
Dieser Körper ermöglicht Wahrnehmung.
(Diese ist beschränkt, da unsere Wahrnehmungsorgane nur Teile der Verfügbaren Informationen “auf- und somit wahrnehmen” können.)
Ein Teil unseres Körpers ist das Gehirn.
Dieses verarbeitet das von uns Wahrgenommene. Dabei kommt es nochmals zur Selektion. Wir nehmen also schon nur einen Teil vom Ganzen wahr, und dieser Teil wird nochmals gefiltert und dabei gefärbt. Es bleibt ein gefärbter Teil eines gefilterten Teiles. Und diesen Teil eines Teiles nennen wir dann “Wirklichkeit” oder “Wahrheit”.

Kurz gesagt, wir sind ein sehr einfaches (wenn auch komplexes) Wesen.
Wenn wir übersehen, dass all unser “Wissen” nur Glauben ist, und dieser Glauben zu unser Lebens- und Denkgrundlage wird, wird alles kompliziert. Wenn wir denken zu wissen, werden wir auch denken es gibt Wissen zu verteidigen. Kleine und große Schlachten (Streiterein) wurden und werden geschlagen um das vermeintlich “richtige Wissen / die eine Wahrheit” zu verbreiten, zu festigen und zu verteidigen.

Lasst uns erkennen wie einfach wir in Wahrheit sind.
Lasst uns erkennen, dass alles Wissen nur “Erklärungsversuche” darstellt und darstellen kann.
Was wir als Wissen “kaufen & verkaufen” sind nur Versuche von wahrnehmenden Wesen, wahrgenommenen Dingen zu erklären, für “Mitwesen” “erfahrbar” zu machen.

Lasst uns all dies erkennen um das Leben wieder einfacher zu machen. Wird das Leben einfacher finden wir auch wieder leichter zu uns selbst. Zu unserem Wesen.
All das “Wissen” das wir Menschen glauben gefunden zu haben, ist weder gut noch schlecht.
Es bietet eine Menge Unterhaltung für unseren Geist. Unterhaltung die einfach nur unterhält, jedoch nichts mit unserem Wesen und / oder unserer Denk- und Lebensausrichtung zu tun haben muss. Wir können voller Freude den Welterklärungsversuchen von unseren Mitwesen lauschen, ohne diese Erklärungen zu UNS SELBST machen zu müssen.

Ronald Mayrhofer

Ronald Mayrhofer

Ronald Mayrhofer, 1977, lebt in Linz und begleitet beruflich Menschen mit Beeinträchtigung(en), liebt die Menschen und die Natur. Er ist immer auf's neue erstaunt, wie sehr Buddhas Lehre (durch leben und prüfen) für den eigenen Geist erfahrbar wird. Sein größter Wunsch? Mögen alle Wesen glück...
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