Die Grenzen werden jedoch - sogar zu aller erst - im Kopf gezogen. “Dies soll MEIN sein - MIR gehören” denkt das kleine ICH. Eine Mauer um ein Grundstück ist eine Mauer um ein Grundstück. Die Mauer im Kopf ist jene Mauer die das kleine ICH zu verteidigen sucht.
Mauern sind Mauern. Und auch der befreite Geist, das große ICH kann Mauern bauen. Das große ICH baut jedoch keine Mauern im Kopf. Es weiß um seinen unendlichen Reichtum. Nicht der abgegrenzte Grund und Boden bedeutet Reichtum und Besitz. Der wahre Reichtum ist jener Grund und Boden der ohne Mauer ist. Es gibt so viele Wälder, Wiesen, Berge, Flüsse, Bäche die frei zugänglich sind. Sicher, auch diese werden - laut Grundbuch - jemandem gehören. Solange jedoch weder Zaun, Mauer noch Verbot eine Grenze ziehen, sind diese Plätze der unendliche Reichtum, der “nicht besessene Besitz” des großen ICHs.
Wisse:
Es bedarf nicht der Besitzlosigkeit. Man kann Grund, Haus und Dinge besitzen. Kann diese Dinge schützen und auch MEIN nennen. Heilsam ist, wenn man erkennt, dass es nicht “MEIN” ist.
Wir sind Verwalter. Egal ob uns Dinge geschenkt wurden oder ob sie durch harte Arbeit zu uns kamen. Wir sind nur Verwalter. Nie Besitzer. Und was kümmert es uns wenn ein, viele, oder alle Dinge von uns genommen werden. Nichts! Denn einem Verwalter ist bewusst, dass das Verwaltete jederzeit vom Besitzer zurückgefordert bzw. zurückgenommen werden kann.
Und da Verwalten von Dingen Arbeit ist, ist jedes Ding das genommen oder gleich nicht vorhanden ist, weniger Arbeit. :-)