Wer ständig zufrieden sein will und fortlaufend nach Zufriedenheit strebt, der ist abhängig von Zufriedenheit. Viele lehnen von daher Unzufriedenheit oder unzufriedene Menschen ab. So erfährt sich ihre Ablehnung statt bewusster Annahme der Existenz von Unzufriedenheit.
Innerer Frieden hingegen vereint und befriedet die Existenz von Zufriedenheit und Unzufriedenheit, von Abhängigkeit und Unabhängigkeit in sich. Innerer Frieden trägt die Mitte in sich, ohne die Mitte sein zu müssen. Die Mitte ist, weil Liebe ist. Liebe muss nichts mehr sein, wenn sie ist. Dann ist auch Mitgefühl. Es ist.
Wer über seine Gefühle nachdenkt, der wird erkennen, dass gerade die Gefühle, die Menschen am liebsten vermeiden wollen, auch das meiste Mitgefühl auslösen.
Gefühle, die der Mensch ablehnt, können dann zu bewusstem Mitgefühl werden, wenn der Mensch erkennt, warum er bestimmte Gefühle in seinem Leben erfahren hat. Aus unbewusster Ablehnung kann dann bewusste Annahme und Mitgefühl werden.
Annahme kann überhaupt erst dadurch erfahren werden, weil Ablehnung und Widerstand existieren.
Gänzlich und ganzheitlich Liebe zu sein bedeutet, Erfolg und Niederlage, Gewinnen und Verlieren, Freude und Angst, Annahme und Ablehnung, Gefühle und Verstand zu sein. Eins mit allem-zu-sein bedeutet, liebend zu SEIN.
Liebe ist die allumfassende und heilende Wahrheit des Menschen. Mitgefühl ist der innere Reichtum der Liebe, der ohne Gefühle und Polarität nicht bewusst erfahren werden könnte.
Wer Niederlagen und Verluste erfahren hat, der weiß dann auch um die Gefühle, die er erfahren hat. Erfahrene Gefühle münden ins Mitgefühl. Erfahrungen kann der Mensch anderen nicht ersparen, wenn der Mensch die Fülle des Mitgefühls selber erfahren will. Liebe ist Fülle.