Auf der ganzen Welt haben sich bereits über 800.000 Menschen mit Corona infiziert. Während wir versuchen mental mit dem Virus klarzukommen und uns mit Online-Angeboten und Fitnessübungen ablenken, nutzen Tiere die Menschenleere um neue Abenteuer zu erleben.
Wie andere Länder hat nun auch das Vereinigte Königreich strikte Maßnahmen gesetzt. Aufgrund des Ausgangsverbots bleiben Menschen zuhause und machen somit Platz für die Tierwelt. In Llandudno, einem kleinen walisischen Küstenstädtchen, dreht derzeit eine Herde mit mehr als hundert wilder Kaschmir-Ziegen ungestört ihre Runden. Diese dürften sich vom Great Orme, einem naheliegenden Berg herunter getraut haben und nutzen die leeren Straßen um Neuland zu erkunden und Gartenhecken zu verspeisen. Die Bewohner und die Polizei von Llandudno warten ganz gelassen, bis die Ziegen sich von selbst wieder auf den Weg nach Hause machen. Stadträtin Carol Marubbi dankt den Ziegen sogar für die “gratis Unterhaltung”.
Auch in Thailand geht es ziemlich animalisch zu. Der Tourismus hat sich auch in Lopburi, einer Stadt nordöstlich von Bangkok, stark reduziert. Weniger Besucher bedeutet weniger Nahrung für die Affen, die normalerweise von Touristen in dem Phra Prang Sam Yot Affentempel, gefüttert werden. Ein beliebtes Video, dass sich rasant in den sozialen Medien verbreitet hat, (Link) zeigt wie hunderte Langschwanzmakaken aneinander gerieten und um Essen kämpften. Da die fütternden Toursiten nun wegfallen, müssen die Affen selbständig auf Futtersuche in der Stadt gehen. Die Bewohner und Besucher Lopburis seien zwar daran gewöhnt, dass hin und wieder Affen in der Stadt zu sehen sind. In diesem Ausmaß jedoch noch nie.
Ökologin Asmita Sengupta weist auf die negativen Effekte der langen Fütterung durch Menschen hin. Wenn Tiere sich einmal daran gewöhnt haben, von Menschen gefüttert zu werden, fällt es ihnen schwer Nahrung in der freien Wildbahn zu finden.
Wir sollten unser menschliches Verhalten vielleicht reflektieren und die Tierwelt in Ruhe in ihrer freien Wildbahn leben lassen.