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Wissenschaftler weltweit arbeiten an einer medizinischen Lösung und auch Politiker versuchen mit verschiedenen Hilfspaketen für Firmen, wie für Einzelpersonen, die aus der Corona-Krise resultierende Wirtschaftskrise, so gut wie möglich abzufedern. Dennoch: Diese Krise fordert uns auf vielen Ebenen. 

Wir alle beschäftigen uns in dieser Krise mit (für uns) existentiellen Fragen: 

Wieso passiert ausgerechnet mir das?
Wieso kann nicht alles normal weiterlaufen?
Wer ist schuld an dieser Pandemie?
Wieso leide ich mehr als andere?
Was wird aus meinen gebuchten Urlauben?


Zu oft, konzentrieren wir uns auf Fragen und Dinge, die in der momentanen Situation vollkommen unwichtig sind. Als Beispiel möchte ich die Geschichte vom vergifteten Pfeil (zu finden in der Majjhima Nikāya) anführen:
Der Legende nach, erzählt Buddha die Geschichte einem seiner Schüler, der ungeduldig war. Er stellte Buddha viele Fragen, vorrangig über das Leben nach dem Tod, und wollte unbedingt Antworten erhalten. Buddha erzählte ihm daraufhin von einem Mann, der mit einem vergifteten Pfeil angeschossen wurde. Hilfe eilt schnell herbei, doch der Mann möchte nicht, dass der Pfeil herausgezogen wird. Bevor dies geschieht, möchte er alle Details über die Person erfahren, die ihn angeschossen hat. Doch nicht nur der Täter interessiert ihn, auch die Beschaffenheit des Pfeils. Der Mann verstarb, ohne jemals Antworten auf seine Fragen zu erhalten.

KriseAnstatt sich auf das wesentliche in dieser Situation zu konzentrieren, nämlich zu überleben, entschied sich der Mann, Fragen zu stellen, die zumindest in diesem Moment, unwichtig waren. Buddha versuchte seinem Schüler hier eine wichtige Lektion zu erteilen: zu unterscheiden was wichtig und was entbehrlich ist.
Wir versuchen oft, ein Problem zu umgehen oder aufzuschieben - dies kann verschiedene Gründe haben. Wichtiger wäre es jedoch zu realisieren, dass weder Umgehen noch Aufschieben das Problem lösen werde.


Um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, sollten wir die oben genannten Fragen umformulieren:


Anstatt zu fragen: “Wieso passiert ausgerechnet mir das?”, sollten wir uns fragen: “Was kann ich tun, um die Situation für mein Umfeld und mich zu verbessern?
Anstatt zu fragen: ”Wieso kann nicht alles normal weiterlaufen?”, sollten wir uns fragen: “Was kann ich tun, um zurück zur Normalität zu gelangen?
Anstatt zu fragen: “Wer ist schuld an dieser Pandemie?”, sollten wir uns fragen: ”Was kann ich tun, um so eine Situation in Zukunft zu verhindern?
Anstatt zu fragen: “Wieso leide ich mehr als andere?”, sollten wir uns fragen: ”Was kann ich für mich tun, damit es mir besser geht?
Anstatt zu fragen: “Was wird aus meinen gebuchten Urlauben?” sollten wir uns sagen: ”Meinen Liebsten und mir geht es gut, wir sind gesund. Wir werden wieder auf Urlaub fahren können, versuchen bis dahin die Zeit zuhause zu genießen.”

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Verena Pichler

Verena Pichler

Verena Pichler ist selbstständig und Online-Chefredakteurin der Ursache\Wirkung. Sie wuchs mehrsprachig auf und absolvierte ihren Bachelor in Soziologie an der Universität Wien und anschließend ihren Master in „Globalisierung, Umwelt und sozialem Wandel“ an der Universität Stockholm. Si...
Kommentare  
# EP 2020-04-24 08:14
Wir sind halt einfach viel zu gut darin zu jammern anstatt uns darauf zu besinnen, wie gut wir es haben!
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# Max 2020-04-24 08:15
Ich wurde gestern entlassen, und bekam heute eine standard email, die mich daran erinnert hat meinen Sommerurlaub zu buchen... ich glaube der wird auf Balkonien verbracht :)
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