Vor einigen Tagen verwendete ich in einem inspirierenden Gespräch die Metapher „Nadelöhr“. Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass wir Menschen mit dem belastenden Thema „Corona-Pandemie“ durchs Nadelöhr müssen.
Was meinte ich genau damit? Der Begriff schien passend auch für andere, denn mein Gegenüber nickte zustimmend. Möglicherweise erinnern wir uns an das Bibelzitat von der Giraffe, die durchs Nadelöhr muss – dies Bild hatte mich früh inspiriert – und natürlich daran, wie mühsam es schon ist, ein Stück Garn einzufädeln.
Wir brauchen also die richtige Nadelgröße für den Stoff, der bearbeitet werden soll, mit genau der passenden Öffnung für den Faden, um den es geht. Aus meiner Alterskohorte wird sich jede und jeder an die eigenen Versuche, mit Nadel und Faden umzugehen, erinnern.
Wir wollen und sollen also das Thema „Corona“ in unser persönliches sowie kollektives Lebensgewebe einweben, wenn wir uns nicht sogar dazu gezwungen fühlen. Wie aber bekommen wir das hin, aus dem Thema, das uns umtreibt, ängstigt, heimsucht, herausfordert, niederdrückt, einen Faden zu drehen, so fein und regelmäßig gesponnen, dass wir ihn einfädeln können? Das ist Arbeit, seelische, emotionale Arbeit, mit allem, was dazugehört. Und natürlich hilft uns unsere Praxis.
Gehen wir also entschieden weiter, den Weg zum Erwachen. Den goldenen Faden unbeirrbar ins Gewebe des Lebens einarbeitend, bis das grenzenlose Feld golden schimmert.
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