Mehr und mehr wissenschaftliche Studien belegen, dass Mitgefühl nicht nur Leiden lindert, sondern auch zum Glück beiträgt. Und genau wie Achtsamkeit können wir auch Mitgefühl mit Hilfe von Übungen kultivieren.
Der sogenannte „Atemraum mit Freundlichkeit“ stammt aus dem MBCL-Programm (Mindfulness-Based Compassionate Living) und kann jederzeit im Tagesverlauf praktiziert werden, wenn sich die Möglichkeit für eine kleine Pause ergibt. Die Übung besteht aus drei Phasen, die im folgenden Podcast insgesamt zehn Minuten dauern. Wer den „Atemraum mit Freundlichkeit“ in eigener Regie und ohne Anleitung übt, kann diese Praxis natürlich auch länger oder kürzer halten.
Unser inneres Alarm- und Antriebssystem werden leicht aktiviert – auf Kosten unseres Beruhigungssystems. Dieses Ungleichgewicht kann zu vielen stressbedingten Gesundheitsproblemen führen. Mitgefühl und Freundlichkeit, die wir uns selbst schenken, können helfen, das Gleichgewicht zwischen diesen drei emotionalen Regulationssystemen wiederherzustellen.
In der Übung „Atemraum mit Freundlichkeit“ kommen unterschiedliche Elemente zusammen. Ein beruhigender Atemrhythmus erhöht den Vagotonus (d. h. die Aktivierung des Vagus Nervs) und sorgt für eine gesunde Herzfrequenzvariabilität (d. h. die Fähigkeit des Organismus, die Frequenz des Herzrhythmus zu verändern), die unser emotionales Gehirn beruhigt. Eine freundliche Berührung, wie z. B. eine Hand auf dem Herzbereich, kann – unter den richtigen Umständen – die Freisetzung von Oxytocin und so Gefühle von Wärme, Offenheit und Verbindung unterstützen. Indem wir freundliche Wünsche für uns selbst formulieren, können wir uns selbst genau das schenken, was in diesem Moment am nötigsten ist.
Durch Übungen wie diese wird das Beruhigungssystem in uns genährt und wir bringen unser Gehirn und unseren Körper in Einklang, um so Freundlichkeit und Fürsorge zu empfangen und zu geben.
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