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Diskurs

Das Älterwerden hat mehrere Dimensionen. Die eine ist die persönliche, die mich unmittelbar betreffende. Die andere ist die gesellschaftliche. Schauen wir uns zunächst diese zweite Dimension an, so bietet das Web zahlreiche Quellen, die uns darüber informieren, was das Älterwerden für die Welt bedeutet.

Hans Rosling ist für mich ein Zahlenkünstler. Er kann, was viele nicht können: die Dinge für alle einfach erklären. Sein Fachgebiet: die Entwicklung der Menschheit in Zahlen. Als wir dieser Tage den siebenmilliardsten Menschen auf dieser Erde begrüßen durften, fand ich einen interessanten Vortrag von Hans Rosling zu diesem Thema.

Ein Aspekt dieser Entwicklung ist die längere Lebenserwartung als Gegengewicht zu niedrigeren Geburtenraten. In manchen Ländern Europas wird das Verhältnis trotz Fortschritten in der Medizin zu einer Entvölkerung führen. Unternehmen werden aufgrund von Arbeitskräftemangel wieder um ältere Arbeitnehmer kämpfen und auch die staatlichen Pensionssysteme werden angesichts der demografischen Verschiebung das Pensionsalter wesentlich anheben müssen, um dieses Vorsorgemodell zu retten.

Alt werden

Älter werden heißt demnächst also: auch im hohen Alter arbeiten, sich ständig weiterbilden und fit bleiben (körperlich wie geistig). Die Gesundheit des Einzelnen steht seit Jahren im Vordergrund diverser Projekte, von Vorsorgeprogrammen bis hin zu Aufrufen zu einem gesunden Lebenswandel. Fitness wird als Gesundheitsmotor propagiert, auch im Alter sollen wir Sport aus Fitnessgründen betreiben. So weit, so gut. Ich kann all dem nicht widersprechen, aber meine eigene ‚Gesundheits’-Pille ist die persönliche Vorliebe für ein Thema, eine Tätigkeit, ein Fach, welchem ich mich aus Freude an der Sache widme und nicht, weil ich dadurch ‚fit’ werde. Gesundheit ist ein Abfallprodukt dieser Tätigkeiten. Das äußert sich am ehesten dadurch, dass ich auch im zunehmenden Alter körperlich wie geistig Projekte angehen lassen kann, wie ich es mir vorstelle. Alter ist also kein Hinderungsgrund, sondern eine Bereicherung: Die Erfahrungen aus früherer Zeit fließen in meine jetzigen Projekte und Entscheidungen ein.

Auch nach meinem 40. Geburtstag hat sich der Inhalt meines Lebens nicht wesentlich verändert. Ich denke zwar, dass sich der Körper langsam umstellt (z.B. länger für eine Regeneration braucht als mit 20), aber auch das ist eine Herausforderung, die es anzugehen gilt. Das heißt, zuallererst akzeptieren, dass das Altern ohne Wenn und Aber kommt. Akzeptieren heißt, nicht damit hadern, sondern es so sehen, wie es ist. Alter ist schön – und wenn man fit bleibt, umso besser. In meinem Falle: Es sollen noch viele Bergprojekte hinzukommen!

 

Mark Buzinkay, Buddhist, tätig im Bereich Online-Marketing und Informationsmanagement. Publiziert in Fachblogs über Info-Dienste.
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