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Diskurs

Säkulare und traditionelle Buddhisten haben ziemlich unterschiedliche Auffassungen über Karma und Wiedergeburt. Dieser Beitrag beleuchtet einige der Probleme, auf die stößt, wer die Karmalehre allzu wörtlich nimmt.

In Schanghai habe ich einmal dem Dharma-Vortrag eines bekannten Meisters aus Taiwan gelauscht, der den buddhistischen Laien anhand seiner eigenen Lebensgeschichte die Wirkungen des Karmagesetzes zu erklären versuchte. Der Mann litt an einer Asthmaerkrankung, und man konnte deutlich hören, wie schwer ihm zeitweise das Atmen fiel. In dieser Belehrung erzählte er eine Episode aus der Zeit seiner Jugend, noch bevor er Mönch wurde. 

Damals war er ein leidenschaftlicher Angler. An einem Fluss in seiner alten Heimat legte er die gefangenen Fische einfach auf den Kies am Uferrand und ließ sie sich zu Tode zappeln. Erst als er viele Jahre später an Asthma erkrankte und seither regelmäßig an schlimmer Atemnot leidet, sei ihm bewusst geworden, dass sein Leiden die karmische Vergeltung für das rücksichtslose Angeln in seiner Jugend ist. Jetzt sieht er bei jedem Anfall die Fische von damals vor sich, wie ihre Münder ins Leere schnappen, und er erinnert sich an ihre traurigen Augen.

Sehnsucht nach einfacher Welterklärung

Jeder Mensch, so der taiwanesische Mönch, sei selbst verantwortlich für das, was ihm im Leben widerfährt. Schilderungen von Taten aus diesem oder aus früheren Leben liefern die Erklärung für die gegenwärtigen Lebensumstände. Karma ist also stets konkret und fassbar und beruht auf dem Prinzip der Vergeltung durch Gleiches, zumindest Ähnliches.

Stets wird mit gleicher Münze heimgezahlt. Wer stiehlt, der wird folglich später selbst bestohlen, wer einem anderen das Leben nimmt, der stirbt am Ende ebenfalls eines gewaltsamen Todes. Umgekehrt gilt das auch für gute Taten. Wer anderen selbstlos gibt, wird sich später an Wohlstand und hohem Einkommen als karmische Ernte erfreuen können. Wer niemals lügt und betrügt, der braucht vor Gaunern und Betrügern keine Angst zu haben. Auf Diebstahl- oder Rechtsschutzversicherungen kann ein solcher Mensch daher ruhigen Gewissens verzichten.

Tatsächlich wird die Karmalehre in den buddhistischen Ländern Asien zumeist auf diese einfache und fassbare Weise erklärt und auf farbigen Wandbildern in den Tempeln entsprechend illustriert. Im chinesischen Buddhismus gibt das „Sutra der drei Zeichen“, „Sanzijing“, Beispiele dafür sind:

Warum ist einer in diesem Leben ein Bettler oder Krüppel? Weil er in seinem vorherigen ein Dieb war. Warum ist jemand jetzt ein reicher Beamter? Die Antwort lautet, weil er in seinem früheren Leben freigiebig war, insbesondere der buddhistischen Gemeinschaft gegenüber. Und was ist der Grund, wenn einer an Mundgeruch leidet? Ganz einfach: Er hat einst aus Unachtsamkeit mit vollem Mund heilige Texte rezitiert, so jedenfalls die Kausalitätsanalyse dieses Textes.

Die politische Ideologie von Karmagesellschaften

Es lohnt es sich, einmal nach dem Menschenbild von Gesellschaften zu fragen, in denen die Narrative von Karma und Wiedergeburt allgemein akzeptiert sind und das soziale Handeln und den Umgang miteinander bestimmen. Dort herrscht die Vorstellung, dass die Armen und Entrechteten letztlich für ihr trauriges Los selbst die Verantwortung tragen. Umgekehrt sind die Reichen und Mächtigen ganz offensichtlich die moralisch besseren Menschen, wenn sie jetzt mit einem hohen Einkommen, großem Besitz und einer Dienerschar belohnt werden, die ihnen jeden Wunsch von den Augen abliest.

In diesem Weltbild gibt es weder Ausbeutung noch soziales Unrecht. Wer also ohne die Mühen eigener Arbeit zu gutem Essen und schönen Dingen gelangt, nimmt anderen nichts weg, sondern lediglich in Anspruch, was ihm aufgrund seines tugendhaften karmischen Wirkens in der Vergangenheit recht und billig zusteht. So heißt es in Lehrreden der Angereihten Sammlung (Bd. V.10-11-205), dass die Wesen die „Erben ihrer Werke“ seien.

Als Beispiel soll Buddha die Wiedergeburt in einem „mächtigen Adelsgeschlecht“, das „wohlhabend ist, reich begütert, hochvermögend, reich an Silber und Gold, Hab und Gut, Geld und Getreide“, genannt haben.

Karmalehre

In den späteren Mahayana-Texten zum Thema Karma und Wiedergeburt wird daher jedem, der Gutes tut und vor allem den Klöstern reichlich spendet, ein künftiges Leben als wohlhabender und einflussreicher Bürger in Aussicht gestellt. Wer heute viele Bedienstete um sich hat, sei in früheren Leben ein Mensch im Dienste seiner Nächsten und der Sangha gewesen, so beispielsweise das „Sutra der vermischen Gleichnisse“, auf Chinesisch „Zapiyujing“, ein Text, dessen ursprüngliche Sanskritfassung verschollen ist.

Wenn heute andere sein Essen zubereiten, seine schmutzige Wäsche waschen, seine Fäkalien entsorgen und ihm von morgens früh bis abends spät dienstbar sein müssen, dann handelt es sich also nicht um Ausbeutung, sondern diese Menschen erfüllen einfach nur jene Aufgabe, die ihnen aufgrund ihrer eigenen Taten zugefallen ist.

Wenn ein jeder seines Glückes Schmied ist, dann sind die Menschen auch an ihrem Unglück letztlich selbst schuld. Wer das glaubt, für den ist die Welt in Ordnung, so wie sie ist. Jede erzwungene Umverteilung von Reichtum wäre nicht im Einklang mit der Lehre Buddhas, muss doch ein jeder seines eigenen Karmas Last tragen. Der Welthunger-Index zeigt, dass 2021 insgesamt 828 Millionen Menschen unterernährt waren, viele davon Kinder. Ist das allein ihrem Karma geschuldet?

Die Karmalehre gibt keine Antwort auf die Frage, wie die globale Wirklichkeit sozial gerecht und ökologisch verträglich gestaltet werden kann, außer den gut gemeinten Ratschlag, nichts Böses zu tun, um kein schlechtes Karma anzuhäufen. Dafür macht sie Gesellschaften politisch stabil, allerdings nur solange, wie die Armen und Beladenen an sie glauben und ihr Schicksal und den ihnen zugewiesenen Platz und Status akzeptieren.

Vorstellungen von kollektivem Karma im Westen

Gibt es überhaupt irgendeinen Grund, andere Menschen für das verantwortlich zu machen, was einem im Leben widerfährt? Nein, sagt der, „Reinkarnationstherapeut“ Trutz Hardo, dem 1998 der Prozess wegen Volkverhetzung gemacht wurde. In seinem mittlerweile verbotenen Buch „Jedem das Seine“ führt er zur Illustration seiner Aussage die Vernichtung von sechs Millionen jüdischer Menschen durch die Nazis an. Hitler sei letztlich „nur der Vollstrecker“ eines „vorherbestimmten Schicksals der Juden“ gewesen, die im Holocaust die „gerechte Sühne für begangene Untaten im früheren Leben“ erfahren hätten, so Hardo.

Er wurde 1998 vom Amtsgericht Neuwied aufgrund einer Klage jüdischer Menschen für diese herabwürdigenden Äußerungen wegen Volksverhetzung in Tateinheit mit Beleidigung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Urteil wurde später in zweiter Instanz bestätigt und das Buch in Deutschland verboten.

Gibt es, von diesem Extrembeispiel einmal abgesehen, überhaupt so etwas wie ein kollektives Karma, welches das Schicksal ganzer Volksgruppen bestimmt? Im Buddhismus des Buddha wird Karma immer individuell erklärt. Die Vorstellung kollektiver karmischer Schuld kommt erst mit der Verbreitung des Buddhismus im Westen durch theosophische Kreise im 19. Jahrhundert auf.

Buddhas Dilemma

Einerseits hat Buddha den Glauben an die Existenz einer bleibenden Seele abgelehnt, andererseits hat er aber karmische Kausalität über mehrere Leben gelehrt. Das „Seelenkontinuum“ ist also das eigentliche Problem. In den Hindu-Religionen wird der Vorgang der Wiedergeburt manchmal mit dem Beispiel eines Froschs erklärt, der einfach in einen anderen Teich hüpft, nachdem der, in dem er bisher lebte, ausgetrocknet ist.

Der Frosch aber bleibt ein Frosch, das heißt, hier inkarniert eine ewige und unsterbliche Seele. Mit der Anatta-Lehre im Buddhismus wird die Existenz einer solchen allerdings nachdrücklich infrage gestellt. Die buddhistische Gegenmetapher ist das Bild einer neu entzündeten Kerze am Ende einer Nachtwache: Die Kerze erlischt, doch die Flamme brennt weiter, so jedenfalls die Erklärung, die der Mönch Nagasena dem König Milanda auf dessen entsprechende Frage im klassischen Theravada-Text „Milindapanha“ gibt.

Anders als in den Hindu-Religionen inkarniert also keine ewige Seele, sondern ein nur vage beschriebenes Bewusstsein, geprägt von den Eindrücken früherer Existenzen – eine eher kryptische Erklärung. In dem umstrittenen „Sutra vom Lastenträger“ (Bharaharasutra) spricht Buddha von der Last, dem Ablegen der Last und ausdrücklich auch dem Lastenträger.

Die Last, das seien die fünf Gruppen des Ergreifens, das Aufnehmen der Last sei der Durst, der zur Wiedergeburt führe, und das Ablegen der Last dessen schließliches Versiegen. Wer aber ist der Lastenträger? An dieser Frage schieden sich die Nachfolger. Ist es „die Person“? Das würde der Anatta-Lehre widersprechen.

So erklärten einige Interpreten später, diese Passage meine eigentlich gar nicht, was vordergründig gesagt wird. Bei dem, was Buddha hier die „Person“ nennt, handele es sich um nichts weiter als eine Imagination. Andere interpretieren diese Worte so, dass hier lediglich auf die „konventionelle Realitätswahrnehmung“ Bezug genommen werde, nicht jedoch auf die höchste, von der Buddha sonst gesprochen habe, wenn es um Karma und Wiedergeburt geht.


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung № 123: „Buddha heute"

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Alternativen zur Karmalehre?

Die Karmalehre bleibt unfassbar – wer sie wörtlich nimmt, gerät schnell in Erklärungsnot. Mit dem Blick allein auf den Einzelnen lässt sich das komplexe Verhältnis von individueller und gesellschaftlicher Gerechtigkeit nicht wirklich aufhellen. Sollten wir im Westen die Karmalehre daher über Bord werfen? Was wären dann die Alternativen? Zumindest zwei Theorien bieten sich an.

Da ist zum einen die Prädestinationslehre, also der Glaube an eine göttliche Vorbestimmung von allem, was geschieht. Danach hat Gott über ewiges Leben und ewige Verdammnis bereits entschieden, bevor ein Mensch geboren wurde, denn er ist der alleinige Herr über das Seelenheil der Gläubigen. Die zweite Alternative ist die Vorstellung einer kontingenten Welt, also die Annahme, dass alles, was geschieht, vom Zufall bestimmt ist. Die Konsequenzen meines Handelns seien letztlich unvorhersehbar, das Sein ohne Grund und Notwendigkeit.

Was beide Alternativen gemeinsam haben: Weder am Zufall noch an schicksalhafter Bestimmung lässt sich etwas ändern. Die Karmalehre hingegen vermittelt mir das Gefühl, alles läge letztlich in meinen eigenen Händen. Sie ist Ausdruck einer Sehnsucht nach Regeln und Gesetzmäßigkeiten in einer Welt ohne feste Koordinaten. Ohne sie bliebe nur die Hoffnung auf einen allmächtigen Gott, der uns rettet, oder der Absturz ins kalte Nichts der Existenzialisten.

Einerseits ist die Karmalehre alternativlos für Buddhisten, die von ihrer Souveränität als handelnde Subjekte überzeugt sind, andererseits akzeptiert und legimiert sie gesellschaftliches Unrecht. Aber wir dürfen Ausbeutung und Unrecht nicht akzeptieren.

Menschen tragen Verantwortung für den jetzigen und den künftigen Zustand der Welt, in der sie leben. Im Buddhismus wird von der Einheit allen Lebens und der Universalität des Leidens der Wesen in der sinnlich erfahrbaren Wirklichkeit gesprochen. Die nach Luft ringenden Fische und der Körper des Asthmakranken sind aus dem gleichen Stoff gemacht.

Was der Mönch aus Taiwan als seine karmische Erfahrung beschreibt, ist am Ende vielleicht nicht viel mehr als eine spontane Einsicht in die Unvollkommenheit der Individuen im Angesicht eines Absoluten, dem sie nicht gerecht werden können. Einsicht und Mitgefühl sind bessere Motive für ethisches Handeln als die blanke Furcht vor einer brutalen karmischen Vergeltungskausalität.

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Dr. Hans-Günter Wagner

Dr. Hans-Günter Wagner

Hans-Günter Wagner ist ein traditionsübergreifender Buddhist. Er war fünfzehn Jahre in China beruflich tätig und studierte dort den chinesischen Buddhismus. Heute ist er Chinesisch-Lehrer und Übersetzer buddhistischer Prosa- und Lyrikwerke.
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