Der Verlust des natürlichen Lebensraums vieler Tiere weltweit, warnen Forscher, könnte in Zukunft zu weiteren Pandemien führen.
Vor einiger Zeit glaubten Forscher noch, dass die tropischen Wälder und die Entnahme von Bushmeat zu den Viren wie Ebola, HIV und Dengue Fieber führten. Heute ändert sich die Meinung, denn die Wissenschaftler stellen vermehrt fest, dass die Zerstörung von Biodiversität und der natürlichen Lebensräume zur Übertragung der Viren führt. David Quammen, Wissenschaftsjournalist aus den Vereinigten Staaten von Amerika meint dazu kürzlich in der New York Times: „Wir roden die Wälder, wir töten die Tiere oder geben sie in Käfige und verkaufen sie auf Märkten. Wir zerstören das Ökosystem, und so verlassen Viren ihren natürlichen Wirt. Wenn dies passiert, dann brauchen sie einen neuen Wirt und oft sind es dann wir Menschen.”
Die Übertragung von Tier auf Menschen findet somit immer häufiger statt und die Viren verbreiten sich dann, wie jetzt bei Corona, rasend schnell durch die globalisierte Welt. Das „US-Center for Disease Control and Prevention (CDC)“ meint, dass etwa dreiviertel der neuen Krankheiten Zoonosen sind, dies bedeutet, dass die Viren tierischen Ursprung haben.
Durch die Zerstörung des Lebensraum der Tiere kommt es vermehrt zu Mensch- und Tier-Kontakt, so die bekannte Primatenforscherin Jane Goodall. Der kleiner werdende Lebensraum begünstigt auch, dass sich die Krankheiten leichter unter den Tieren verbreitet. Bushmeat-Märkte in Teilen von Afrika und die Wildtier Märkte in Asien tragen ebenso dazu bei.
Der Corona Virus könnte auch nicht nur uns Menschen betreffen, denn Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans haben eine ähnliche DNA wie der Mensch. Es besteht die Gefahr, dass die Menschenaffen ausgerottet werden, warnen führende Wissenschaftler. „Die Nationalparks im Kongo und in Ruanda sind daher bereits für Touristen, Forscher und Ranger geschlossen. Weitere Nationalparks werden folgen. Doch ohne die Präsenz von Rangern steigt das Risiko von Wilderei und der Einschleppung des Virus durch Wilderer,“ so Goodall weiter. Denn die Menschen, die bisher um die Nationalparks vom Tourismus gelebt haben, fehlen nun die Einnahmen und sie müssen sich wieder anderweitig nach einer Lebensgrundlage umsehen.
Alles ist miteinander verbunden und die Zerstörung der Umwelt betrifft alle. Dies wird uns gerade durch die Pandemie schmerzlich bewusst.