In einem Zen-Tempel ist der Koch, der sogenannte „Tenzo“ auf Japanisch, die wichtigste Person nach dem Abt. In der Rubrik Geschmacksachen stellt Ursache\Wirkung in jeder Ausgabe einen Tenzo vor und fragt nach seinem Lieblingsrezept.
Wie sind Sie Tenzo geworden?
Maja Tschirch: Das war eher zufällig – oder fällt einem alles zu? Ich wurde auf einem Sesshin gefragt, ob ich das Kochen übernehmen würde, und sagte spontan zu. Es schmeckte allen sehr gut, und so blieb es dabei.
Was mögen Sie an dieser Tätigkeit?
Tschirch: Ich koche gern und freue mich, wenn es den Teilnehmern schmeckt. Ein Sesshin läuft einfach harmonischer ab, wenn das Essen gut ist.
Gibt es etwas, was schon mal schiefgegangen ist?
Tschirch: Klar, wo gibt es das nicht. Ich habe mich mal total mit den Mengen vertan und musste dann drei Tage zusehen, wie ich die „Reste“ in den nächsten Mahlzeiten unterbringe. Hat zum Glück geklappt, jedenfalls hat sich niemand beschwert.
Was ist Ihre Lieblingszutat?
Tschirch: Ich mag gerne Gewürze wie Kräuter der Provence und Curry.
Was ist Ihr Lieblingsrezept und warum?
Tschirch: Mein Lieblingsrezept ist eine Suppe aus roten Linsen. Man kann so viele Geschmacksvarianten zaubern, je nach Zutaten.
Maja Tschirch, Rentnerin, geschieden, zwei Kinder, seit 20 Jahren beim Zen.
Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung № 123: „Buddha heute"
Suppe aus roten Linsen
für 6 Personen
250 g rote Linsen
30 g Butter oder Ghee
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Ingwer, fein gehackt, je 1TL Kreuzkümmel, Kurkuma, Currypulver
400 ml Gemüsebrühe
400 ml Kokosmilch oder mehr Gemüsebrühe
30 g Tomatenmark
1 Dose gehackte Tomaten
Salz, Pfeffer
Butter mit Zwiebeln glasig braten, nach 2–3 Minuten Knoblauch, Ingwer und Gewürze dazu geben und kurz mitbraten
Tomatenmark einrühren
Gehackte Tomaten beimischen
Linsen, Brühe und Kokosmilch dazugeben
Mit Salz und Pfeffer abschmecken
Circa 40 Min. bei geringer Hitze köcheln, bis die Linsen zerfallen
Heiß servieren
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