Jack Kornfield ist ein ausgezeichneter Meditationslehrer, aber auch ein ausgezeichneter Geschichtenerzähler.
Diese Kombination an Fähigkeiten stellt er in seinem neuen Buch unter Beweis. Er erzählt zum einen lustige, ernste, tiefschürfende und ganz einfache Geschichten, zum anderen will er aber stets eine Aussage vermitteln, die LeserInnen leicht erkennen können.
Zum Beispiel erzählt Kornfield von seinem Lehrer Ajahn Chah in einem thailändischen Waldkloster, aber auch vom Dalai Lama, von bekannten buddhistischen LehrerInnen, von seinen KlientInnen, er erzählt über seine Arbeit als Psychotherapeut, von MeditationsschülerInnen und von seinen persönlichen Erfahrungen. Seine Geschichten sind berührend, belehrend, humorvoll und immer gut erzählt. Er unterteilt in vier große Kapitel und nennt sie ‚Freier Geist‘, ‚Was die Freiheit hindert‘, ‚Verwirklichte Freiheit‘ und ‚Freiheit leben‘.
Nach jedem Abschnitt gibt es Übungen, die sich eher wie geleitete Meditationen lesen, was sie in seinen Kursen vermutlich auch waren. Bei der Lektüre tut man sich etwas schwerer, da man ja nicht gleichzeitig meditieren und lesen kann. Das, was man bei der Übung erfahren kann, wird im Text schon vorgegeben. Insgesamt ein leicht lesbarer und gut geschriebener Band über den Buddhismus. Vor allem LeserInnen, die sowohl Interesse an buddhistischen Weisheiten als auch an guten Geschichten haben, werden auf ihre Rechnung kommen.
Rezensiert von Peter Riedl.
Jack Kornfield
Wahre Freiheit
Der buddhistische Weg, in jedem Augenblick glücklich und geborgen zu sein
O. W. Barth 2018
304 Seiten