Eine sagenhafte Reise ins alte Tibet zwischen Himalaya, Karakorum und Kunlun Shan bietet sich dem Leser in diesem Buch.
Ulli Olvedi ist eine profunde Kennerin des tibetischen Buddhismus und der tibetischen Kultur und hat eine wunderbar magische Sammlung tibetischer Legenden, Märchen und Fabeln nacherzählt, welche sie in den letzten 30 Jahren auf ihren Reisen im Himalaya-Gebiet gesammelt hat. Der Leser fühlt sich sogleich hinter schneebedeckte Berge in eine Welt der Nomadenkultur versetzt, man spürt Leichtigkeit, Frohsinn und die exotische Vergangenheit des alten Tibet.
Die Geschichten sind kurzweilig und geben auch einen Einblick in eine Zeit vor dem Buddhismus. Das ist für den Leser märchenhaft bezaubernd, ab und an mit drastischen Enden und manchmal auch unverschämt vom Schalk der Tibeter geprägt. Olvedi ist hier ein Werk gelungen, welches man immer wieder in die Hände nehmen und teilweise auch sehr gut Kindern vorlesen kann. Vielleicht sollte man sich einige dieser Geschichten aber auch für einen Leseabend mit seiner/-m Partner/-in aufheben, da sie nicht ganz jugendfrei sind. Eine schöne Reise in die Seele einer anderen Welt.
Wenn es an diesem Buch etwas zu kritisieren gäbe, so wäre es die Kürze und Schnelligkeit, mit der es gelesen ist. Der Durst und die Sehnsucht nach mehr bleiben, aber man kann ja auch immer wieder von vorne anfangen.
Rezensiert von Eric Maes.
Ulli Olvedi
Hinter den Schneebergen –
Sagenhafte Geschichten aus dem alten Tibet
O. W. Barth Verlag 2018
205 Seiten
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