Mit innerem Frieden die Welt verändern: Harald Lesch lässt mit seinem neuesten Buch seinen Blick weit über die naturwissenschaftlichen und ökologischen Fragen, die er bisher bearbeitet hat, schweifen.
Er wendet sich Themen aus der Psychologie und Philosophie zu, indem er fragt: Was ist der Mensch? Warum zerstört der Mensch seine Umwelt? Was können wir zu einer Verhaltensänderung beitragen? Seine Ausführungen basieren auf den Ansichten von Alexander von Humboldt, Arthur Schopenhauer und dem chinesischen Philosophen Mengzi, der vor 2.500 Jahren lebte.
Die Ursachen für Umweltzerstörung sieht Lesch im neoliberalen kapitalistischen Profitstreben, das Erfüllung aller materiellen Wünsche verspricht und dem sich Menschen, die ihre Verbindung von Herz und Kopf verloren haben, verschreiben. Lesch empfiehlt, tägliche Pausen mit Meditation, um aus der Hektik der Zeit zu innerem Frieden zu finden. Aus diesem inneren Frieden können Mitgefühl mit den Mitmenschen und der Natur sowie Ambiguitätstoleranz wachsen. Eine völlig durchrationalisierte Welt versperrt uns den Zugang zu unseren Emotionen, meint Lesch. Ohne eine innere Kehrtwende sieht er die Menschheit dem Untergang geweiht. Ein in jeder Hinsicht lesenswertes und wertvolles Buch!
Rezensent: Willi Reis
Harald Lesch, Klaus Kamphausen
Über dem Orinoco scheint der Mond: Warum wir die Natur des Menschen neu begreifen müssen, um die Welt von morgen zu gestalten
Buch: Penguin Verlag 2022
Print: 18,50 €; E-Book: 18,99 €
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