Was Buddha dachte: Dieses Buch ist ein schönes Beispiel für einen philosophischen west-östlichen Diwan. Sebastian Gäb, Professor für Religionsphilosophie an der LMU München, versucht sich an einer Rekonstruktion der Philosophie des Buddhas.
Nicht als akademische, mit Fußnoten überfrachtete Analyse, sondern als eine an ein Nichtfachpublikum adressierte „Nacherzählung“. Sie basiert in erster Linie auf den Sutten des Palikanon, ergänzt durch weitere Quellen wie das nicht kanonische Milindapanha und das Visuddhimagga. Dazu gibt es zu jedem Kapitel umfangreiche Literaturhinweise.
Man könnte bemängeln, das sei Theravada-Philosophie und nicht die des Buddha Gautama, wenn Gäb diese Mängel nicht selbst offenlegen würde. Da es sich um eine populärwissenschaftliche Darstellung handelt, sicher verzeihlich, zumal Gäb die Problematik der Quellenlage seiner spekulativen Rekonstruktion nicht verschweigt. Das erinnert ein wenig an das Prinzip historischer Fiktion: Es könnte so gewesen sein – Hauptsache, es ist gut erzählt. Und das ist es in diesem Fall tatsächlich.
Rezensent: Ralf SoGen Boeck
Sebastian Gäb
Die Philosophie des Buddha
Buch: Narr Francke Attemto Verlag, 2024
169 Seiten, Print: 18,00 €, E-Book: 17,99 €
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