Folgendes Werk ist das Hauptwerk des Nagarjuna (etwa 2. Jh. n. Chr.), einem der herausragendsten Philosophen Indiens. Der angebliche Begründer des Mahayana-Buddhismus soll seine Sutren von den sog. ‚Nagas' erhalten haben, daher der Name Naga[a]rjuna (dt. ‚Weißer Naga/Drache').
Sein Lehrgedicht hat sich als Klassiker etablieren können und wurde in Sanskrit, dann auch in tibetischer und chinesischer Fassung überliefert.Der renommierte Felix Meiner Verlag entschied sich nun für eine zweisprachige Studienausgabe. Für die Übersetzung aus dem Chinesischen samt Kommentar zeichnet der Philosoph und Hochschulprofessor Lutz Geldsetzer verantwortlich. Die Grundlage der ‚Lehre von der Mitte' besteht ihm zufolge im Anschluss an die Lehre des Buddha vom Leiden und vom Heilsweg, der zur Erlösung davon führen soll. Was ist dieses Leiden? Und worin kann das Ziel des Heilsweges überhaupt bestehen? Um auf diese Fragen Antworten zu finden, analysiert Nagarjuna die klassischen Argumente der hinduistischen Schulen sowie diejenigen seiner buddhistischen Vorgänger. Zudem kann laut Geldsetzer davon ausgegangen werden, dass Nagarjuna auch über Kenntnisse der griechischen Philosophie verfügt hat. Während der Text Nagarjunas für das entsprechende Fachpublikum Pflichtlektüre ist, dürfte er leider selbst für ambitionierte Laien eine Herausforderung darstellen. Nicht umsonst finden sich in diesem Band Kommentar und Bibliografie zum Weiterlesen im Anschluss an den Primärtext.
Spiritueller Klassiker
Meiner 2010
200 Seiten
Rezensent: Christian Rieder
Weitere Rezensionen finden Sie hier.