Der Film „Becoming Nobody“ von Jamie Catto ist eine Hommage an den amerikanischen spirituellen Lehrer Ram Dass, der im Dezember 2019 verstorben ist.
Sein bürgerlicher Name lautete Richard Aplert. Bekanntheit erlangte der Psychologe und Harvard-Professor durch seine bewusstseinserweiternden Experimente. Eine Reise nach Indien Ende der 1960er-Jahre veränderte sein Leben. Richard Alpert fand dort seinen Guru und wandte sich dem Hinduismus zu.
Die Dokumentation besteht aus zwei Teilen: zum einen aus Mitschnitten von Vorträgen, die Ram Dass gehalten hat, zum anderen aus einem sehr persönlichen Gespräch mit dem Regisseur Jamie Catto. Es geht um die großen Themen Liebe, das Selbst und den Tod. Seine Konzepte erklärt Ram Dass an vielen Beispielen und stets mit einer Prise Humor.
In diesem Film stehen seine Lehren im Vordergrund. Gezeigt werden seine Verbindungen mit Thimothy Leary, mit dem er gemeinsam Experimente durchführte, und seinem Guru Neem Karoli Baba. Der private Bereich seines Lebens, wie etwa seine Familie oder seine weitere berufliche Laufbahn, wird nur gestreift. Man könnte kritisieren, dass biografische Aspekte etwas zu kurz kommen. Sie treten zurück, um den Thesen und spirituellen Ansichten von Ram Dass Platz zu geben, die schon viele Menschen bewegt haben.
Becoming Nobody – Die Freiheit niemand zu sein zu müssen
Jamie Catto
Polyband/WVG 2020
81 Minuten
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