In Teil 1 dieser Serie habe ich den vielleicht etwas überraschenden Gedanken eingeführt, dass Angst unser Freund ist. Heute kommt die zweite Überraschung – dass Fehler nämlich gut sind, wenn wir uns verändern wollen. Je mehr Fehler, desto besser ...
Wie lernen wir gehen?
Wir lernen gehen, indem wir hinfallen. Irgendwann fallen wir seltener und seltener und können uns länger und stabiler aufrechthalten.
Der Körper lernt durch das Probieren und Hinfallen Stück für Stück, was er braucht, um sich im Gleichgewicht zu halten. Man könnte so weit gehen zu behaupten, die Fehler sind die eigentliche Lernerfahrung.
Versuche ich, ein Kind konsequent vor dem Hinfallen zu beschützen, verhindere ich damit offensichtlich die Lernerfahrung. Das Kind kann kein Vertrauen in seine eigenen Erfahrungen finden. Es bekommt kein Selbstvertrauen darin, das es aus sich heraus lernen und sich entwickeln kann. Wiederholt sich diese Erfahrung, bleibt mangelndes Selbstvertrauen Teil seiner Persönlichkeit und es bleibt abhängig von anderen. Es traut sich dann nicht alleine in neue Welten, denn es ist gewohnt, dass es jemand anderer besser weiß.
Ich brauche als Kind Menschen, die mir etwas zutrauen, sonst lerne ich nicht, mir selbst etwas zuzutrauen.
Mut machen zur eigenen Erfahrung
Was passiert hingegen, wenn ich beim Gehenlernen den Willen meines Kindes sehe, gehen zu wollen, seine Freude und Neugier und den Stolz, ein paar Schritte zu schaffen? Wenn ich mich mit ihm über die kleinen Erfolge freuen kann und ihm Mut mache, weiter Erfahrungen zu sammeln? Immer in dem Wissen, dass ich dabei gut auf das Kind schaue. Dass ich die Bedingungen so gestalte, dass es sich beim Fallen nicht verletzt – in dem Wissen, dass das Fallen zum Lernen gehört …
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Wer zum Thema „Fehler sind gut“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.
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