Wie finde ich zu einem Selbstwert, der unabhängig vom Urteil anderer ist? Ein Blick aus der Perspektive der Achtsamkeit.
In einer idealen Welt, in der wir mit unserem wahren Selbst kongruent sind, haben wir gelernt, dass wir so, wie wir sind, liebenswert sind.
Dann müssen wir nichts leisten, um Anerkennung und Zuwendung zu bekommen. Dann genügt es, dass wir da sind, und unser Leben, so wie es ist, mit anderen teilen.
Doch leider ist unsere Welt nicht ideal, und wir lernen früh, dass Teile unseres Selbsts nicht dem entsprechen, was andere gerne sehen.
Ich lerne, mich zu verstecken
Wird in meiner Kindheit mein eigener Ausdruck abgelehnt, lerne ich, dass ich, so wie ich bin, nicht in Ordnung bin. Ich schäme mich dafür, und so beginne ich, mich zu verstecken – meine wahren Gefühle nicht mehr zu zeigen.
Dieses Verstecken geht oft so weit, dass ich mich von diesen Gefühlen ganz entferne und sie gar nicht mehr spüre. Das macht in gewisser Weise das Leben einfacher. Denn sonst müsste ich in einem ständigen offenen Konflikt mit mir selbst leben.
Stattdessen richte ich mein Verhalten danach aus, ob ich für die Dinge, die ich tue, Lob oder Tadel bekomme. Aus dieser Wertung beziehe ich dann meinen Selbstwert.
Abhängig von Anerkennung
Auf diesem Weg gewöhne ich mich sozusagen daran, mich selbst zu verraten, und werde abhängig von Anerkennung durch andere. Wie andere mich sehen und ob ich eine besondere oder die gewünschte Leistung erbringe, wird dann zum Maß meines Selbstwerts.
Doch dieser Selbstwert ist instabil. Denn ohne die Wertung und das Urteil von außen lande ich gefühlt im Nichts. Es bleibt dann nur ein Gefühl der Leere. So hält mich dieses Konzept des Selbstwerts mein Leben lang in abhängigen Beziehungen, und ich gestehe mir nicht zu, dass meine Bedürfnisse wichtig sind.
Sie reihen sich dann nur ganz hinten an, wenn die Bedürfnisse der anderen erfüllt sind.
Doch das sind sie in der Regel nie. Und so führt diese Lebenshaltung leider oft dazu, dass meine Bedürfnisse ganz auf der Strecke bleiben.
------------------------
Wer zum Thema „Unsere Leistungsgesellschaft - Selbstwert und Anerkennung“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.
Die Workshops von Dirk Meints finden Sie hier.
Eigenartigerweise haben die Selbstwertprobeleme, die etwas anderes vertreten als vorgeschrieben und von der Mehrzahl " vorgelebt".
Sich dann zu akzeptieren ist wahrscheinlich nur in kleiner Resonanz möglich.
Das genügt wiederum nicht, denn auf kleinen Inseln will man wieder das große Meer.