Herzlichkeit ist ein so zentrales Thema, wenn es um Achtsamkeit geht und um die Fähigkeit, gut in Beziehung treten zu können. Herzlichkeit im Umgang mit mir selbst und anderen ist das, was unser Leben lebendig macht, das, was uns in der Tiefe zugehörig und sicher fühlen lässt.
Wo immer Beziehung gelingt, sind wir herzlich verbunden. Wann immer wir verletzt sind, sind wir sofort von Herzlichkeit abgeschnitten und nicht mehr zu Empathie fähig. Wir sind dann in Konfliktgefühlen gefangen und wissen oft nicht, wie wir da wieder herausfinden können.
Weil die Herzlichkeit so wichtig ist, heute also mal eine Betrachtung zu ihren Qualitäten.
Wie erkenne ich Herzlichkeit?
Herzlichkeit vermittelt sich nicht dadurch, was ich sage oder tue, sondern wie ich etwas sage und tue.
Herzlichkeit zeigt sich über Lächeln und Lachen. Über ein Strahlen der Augen und über Freude, die ich ganz klar im Gesicht meines Gegenübers ablesen und die ich auch ganz bewusst bei mir wahrnehmen kann. Ob mein Herz zustimmt, das erkenne ich immer am Lächeln. Ein Lächeln heißt, dass ich gerne in Beziehung gehe.
Wenn ich an jemanden denke, mit dem ich herzlich verbunden bin, stiehlt sich ganz automatisch ein Lächeln auf mein Gesicht. Das Gesicht eines herzlichen Menschen hat immer ein Lächeln um die Augen. Auch zwei Verliebte sind an ihrem Dauerlächeln leicht zu erkennen.
Da ist jemand, der sich freut, dass ich so bin, wie ich bin, und genau so werde ich angenommen.
Herzlichkeit hat eine angenehme Sanftheit, Weichheit und Entspanntheit. Wann immer wir uns herzlich verbunden fühlen, entspannt sich unser ganzer Körper, und es entsteht ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit.
Herzlichkeit urteilt nicht. Herzlichkeit hört zu und versteht. Sie kann sich in den anderen hineinversetzen – ohne Urteil und Wertung. Sie möchte jemand anderen nicht ändern, sie kennt keine Ansprüche und Vorwürfe, Wertungen und Urteile. Herzlichkeit stellt sich nicht über jemanden, und sie ordnet sich auch nicht unter. Sie ist im Einklang mit der Situation, wie sie ist.
Herzlichkeit ist mitfühlend. Sie erlaubt, dass ich die Gefühle, in denen ein anderer Mensch ist, in mir zulasse. So entsteht ein gemeinsamer Resonanzraum.
Geht es jemandem nicht gut, ist die mitfühlende Qualität des Herzens die Traurigkeit. So sind nicht nur Lächeln und Lachen Ausdruck von Herzlichkeit, sondern auch Tränen.
Herzlichkeit lässt unterschiedslos alle Gefühle zu. Auch wenn es schwierige Gefühle, wie Angst, Wut oder Traurigkeit sind. Denn sie versteht, warum sie jemand fühlt, und kann dadurch Menschen Halt geben, wenn es ihnen nicht gut geht. Herzlichkeit vermittelt, es ist okay, sich so zu fühlen, wie ich mich fühle. Es ist verständlich. Nichts daran ist falsch ...
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Wer zum Thema „Über das Wesen der Herzlichkeit“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.
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