Oft suchen wir in der Ablenkung Entspannung. Das kommt meist aus dem Gefühl, dass alles zu viel ist und ich am Ende des Tages einfach erschöpft bin. Doch leider führt Ablenkung nicht in die Entspannung. Es gibt einen besseren Weg.
Jeder kennt das: am Abend nach Hause kommen, mich aufs Sofa setzen und draufkommen, dass ich es nicht aushalte, all die Gedanken des Tages in meinem Kopf kreisen zu haben. Dieser Zustand ist ganz einfach ein Zeichen von Stress, von nicht verdauten Konflikten und von Überforderungssituationen.
Einfach nur dazusitzen und dabei zu entspannen, wird zur unmöglichen Übung. Der körperliche Ausdruck von Stress ist die Anspannung und in weiterer Folge Verspannung. In dem Sinn sind Verspannungen im Körper gespeicherter Dauerstress. Solange die sich nicht lösen, bleibe ich emotional im Stress und in den zugehörigen Gefühlen gefangen. Einfach, weil die Muskeln festhalten und mir keine Entspannung erlauben.
Meine ganze emotionale und körperliche Anspannung wird mir meist erst bewusst, wenn die Ruhe kommt. Das in mir zu spüren, macht in der Regel gleich noch mehr Stress und ist nicht leicht auszuhalten.
So ist es oft das einfachste, in ständiger Aktivität zu bleiben, mich abzulenken oder zu betäuben – um nichts vom inneren Tumult mitzubekommen.
Was macht die Ablenkung?
Eine Serie schauen, Nachrichten, Social Media, irgendwelche Filme auf YouTube anklicken, Computerspiele spielen, mich mit Süßigkeiten „belohnen“, ungesunde Dinge essen – Hauptsache, es bewegt sich etwas, und ich konsumiere noch etwas und muss nicht spüren, wie es in mir aussieht. Und manchmal, weil ich ohnehin nicht zur Ruhe komme, arbeite ich einfach weiter, um mich selbst nicht spüren zu müssen.
Wenn ich mich ablenke, nehme ich die kreisenden Gedanken in meinem Kopf nicht mehr wahr – aber sie verschwinden deswegen nicht. Zur Entspannung führt die Ablenkung aber nie. Das bekomme ich spätestens mit, wenn ich ins Bett gehe und in der Ruhe des Schlafzimmers meine Augen schließe. Sofort sind die Anspannung und die kreisenden Gedanken wieder da. Vielleicht sogar stärker als vorher. Denn je ruhiger und reizarmer eine Umgebung ist, desto mehr werde ich mir meiner Selbst bewusst. Gefangen im Kopfkino.
Wiederholt sich der gleiche Zyklus aus Ablenkungen vielleicht Abend für Abend, finde ich gar nicht mehr in die Entspannung. Ich bekomme Schlafstörungen und fühle mich mit der Zeit chronisch erschöpft. Mein Körper und meine Psyche haben die Fähigkeit verloren, sich zu entspannen und zu regenerieren …
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Wer zum Thema „Der Unterschied zwischen Entspannung und Ablenkung“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.
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Aus meiner eigenen begrenzten Erfahrung heraus habe ich festgestellt, dass die größte innere Ruhe durch die Entwicklung von Liebe und Mitgefühl entsteht. Je mehr wir uns um das Glück der anderen kümmern, desto größer ist unser eigenes Wohlbefinden. Die Kultivierung eines innigen, warmherzigen Gefühls für andere lässt unseren Geist automatisch zur Ruhe kommen. Es hilft uns, unsere eigenen Ängste und Unsicherheiten zu überwinden und gibt uns die Kraft, Hindernisse zu überwinden - es ist die ultimative Quelle des Erfolgs im Leben.
- 14. Dalai Lama
aus dem Buch "In My Own Words: An Introduction to My Teachings and Philosophy"