Probiere ich, ohne Anleitung und Einführung die Meditation zu meditieren, wird meine Erwartungshaltung schnell enttäuscht. Denn die Ruhe, die Meditation verspricht, finde ich nicht, wenn ich einfach nur die Augen schließe.
Dafür braucht es eine gute Einführung, die mir die Orientierung gibt, mich in der Meditationserfahrung zurechtzufinden.
Gelingt diese Orientierung, beginnt eine schöne Reise zu den leisen Stimmen in mir.
Haben wir die Augen geöffnet, ist die Welt laut, schnell, voller Reize und Anforderungen. Unsere Aufmerksamkeit ist dann in der Regel ganz im Außen.
Schließen wir die Augen in der Meditation, begegnen wir uns selbst und allem, was in uns lebendig ist. Allen Gedanken, Gefühlen, Körpergefühlen, Stimmungen, Ängsten, Sorgen ...
Schließe ich nach einem Tag mit vielen Anforderungen die Augen für die Meditation, wird es also nicht gleich still.
Denn wenn die Welt um mich herum laut, schnell und fordernd ist, dann hallt diese Welt in mir nach. Dann braucht es eine Zeit, bis sich die Wellen legen und ich in den ruhigen Rhythmus meines Atems eintauchen und mich entspannen kann.
So ist es erst am Anfang der Meditation oft ganz schön laut in mir. Der Körper ist angespannt, tausend Gedanken kreisen im Kopf. Und die meisten beschäftigen sich mit irgendwelchen Dingen, Erledigungen, Anforderungen, Konflikten. Sie kreisen um das, was im Laufe des Tages wichtig war und irgendwie noch nicht erledigt ist. Von Ruhe kann also keine Rede sein.
Legt sich in der Meditation der Tumult in uns ein wenig, dann beginnt sich das zu zeigen, was im Lärm, in dem vielen und der Geschwindigkeit nicht zu hören ist.
Wie fühle ich mich eigentlich?
Ich merke auf einmal, puh, ich bin müde, erschöpft, hungrig, ruhebedürftig und so weiter. Hinter dem Lärm und dem, was für andere wichtig ist, taucht auf, wie es mir gerade in diesem Augenblick geht. Und mit dieser Erkenntnis kommt oft ein Wunsch, der nur mit „meinen“ Bedürfnissen zu tun hat. Jetzt etwas Ruhe, ein heißes Bad, etwas Gutes zu essen, beruhigende Musik, einmal um den Häuserblock gehen, frei werden von diesen Gedanken und dem, was mich anspannt.
Wie es mir geht, fällt mir im Trubel des Tages oft gar nicht auf. Die Aufmerksamkeit ist einfach nicht bei mir. Darum nehme ich auf mich im Laufe des Tages auch oft keine Rücksicht. Werde ich müde, trinke ich einen Kaffee, habe ich Schmerzen, nehme ich eine Tablette. Es ist keine Zeit, um zu ruhen oder sich zu fragen, wo die Müdigkeit, die Verspannungen oder die Schmerzen herkommen und was ich mir daher Gutes tun könnte ...
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Wer zum Thema „Meditation – die leisen Stimmen hören“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.
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