Nicht nur in esoterischen Kreisen geistern über Karma allerlei seltsame Vorstellungen herum, die einer kritischen Prüfung nicht standhalten würden.
Buddha warnte davor, über den Bereich der karmischen Wirkungen nachzugrübeln; das führe nur zu Wahnsinn (A IV.77). Daraus wird vielfach der Schluss gezogen, dass man an Karma nur glauben könne – wie an eine göttliche Gerechtigkeit. Andererseits forderte der Buddha aber in seiner berühmten Rede an die Kalamer auch alle Menschen auf, nur das zu glauben und anzunehmen, was man jeweils selbst erkannt hat (A III.66). Tatsächlich kann man wichtige Aspekte der Karmatheorie durchaus vernünftig einsehen und bestimmte Theorien als nicht sinnvoll denkbar ausscheiden. Die Karmalehre sollte Leiden mindern, nicht noch mehr Verwirrung stiften.
Eine populäre Variante dieser Lehre argumentiert so: Man verübt gute oder böse Taten (karma = Tat, Handlung, Arbeit). Dieses Karma wird gespeichert. Irgendwann – in diesem oder einem späteren Leben – reift es dann und man empfängt Lohn oder Strafe durch entsprechende Erfahrungen. Im Buddhismus wird betont, dass nur die Motivation beim Handeln karmisch wirksam wird, nicht die aktuelle Tat. Gute Absichten produzieren später glückliche Erfahrungen, schlechte Absichten verursachen Leiden. Die Taten tragen karmische Zinsen oder erzeugen Schulden. „Karma ist unzerstörbar, wie ein unauflöslicher Schuldschein" (Tsong Khapa, Ocean of Reasoning, 355). Selbst als Metapher funktioniert dieser Gedanke aber nicht: Geld und Schulden sind kollektive Illusionen, die über Nacht verschwinden können, etwa bei Crashs. Nichts ist hier unauflöslich. Zudem: Wie kann man Tat und Vergeltung überhaupt vergleichen ohne gemeinsamen Maßstab? Es geht um jeweils subjektive Erlebnisse, nicht um Geld. Ist aber vielleicht Karma auch nur eine Illusion? Nāgārjuna hat exakt das gesagt und die Schuldenmetapher kritisiert (MMK 17.14-33). Doch seine Philosophie erschließt sich erst dann, wenn man die Schwächen der naiven Karmatheorie erkennt.
Menschen handeln nicht allein; Handlungen hängen voneinander ab. Ein Beispiel: Jemand hat – sagen wir in den 1930er Jahren – gestohlen und betrogen. Sein negatives Karma führt dazu, dass er wiedergeboren 2008 Opfer eines Bankers wird, der ihm wertlose Lehman-Papiere andreht. Der Banker, der ihn betrogen hat, mag seine Tat mit niedriger Motivation ausüben. Schafft er sich dadurch aber negatives Karma? Er musste ja so handeln, damit das ‚unauflösliche' Karma des Betrügers aus den 1930er Jahren erfüllt wird. Tatsächlich gibt es viele Erzählungen nach diesem Muster. In der Lebensbeschreibung von Padmasambhava erfindet der Autor eine Geschichte, in der Padmasambhava eine Fliege und ein Kind mit einem Stein tötet und legt ihm Folgendes in den Mund: „Wäre es nicht nach der Absicht des Karma geschehen, der kleine Stein hätte nicht Fliege und Kind töten können" (ed. Evans-Wentz, 176). Karma als Ausrede für Mord! Auch der eben erwähnte Banker wäre dann nur ein Agent des Karma. Seine Tat wäre sogar ‚gut', weil karmisch notwendig. Karmische Wirkungen in dieser naiven Theorie setzen stillschweigend die Taten anderer Menschen voraus, beispielsweise durch Zu- oder Abneigung anderer. Sind wir also alle nur Erfüllungsgehilfen des Karma? Wer nicht frei motiviert handelt, schafft gar kein Karma. Sind wir aber frei, was sollte uns nötigen, ein Karmagesetz an anderen zu vollziehen?
Wenn aber unklar ist, was eine karmische und was eine natürliche Ursache hat, dann hört das Karma auf, eine rein moralische Kausalität zu beschreiben.
Hinzu kommt noch eine weitere Schwierigkeit. Der Buddha hat mehrfach betont, dass nicht jegliches Ereignis durch Karma bedingt ist. Eine Krankheit kann auch natürliche Ursachen haben. Im Milindapanha (ed. Nyanaponika, 153f.) finden sich viele Beispiele für natürliche Ursachen neben karmischen. Wenn aber unklar ist, was eine karmische und was eine natürliche Ursache hat, dann hört das Karma auf, eine rein moralische Kausalität zu beschreiben. Es tritt in Wettbewerb zu Naturgesetzen. Bestimmt dann aber ein Naturgesetz oder das Karmagesetz, wann fallweise ein Naturgesetz oder das Karmagesetz gilt? Die Erklärungen der naiven Karmatheorie führen also zu Widersprüchen oder liefern einfach nur Ausreden.
Was ist dann aber Karma? Es mag hilfreich sein, einen Blick auf die abendländische Handlungstheorie zu werfen. Das Handeln wird oft im Modell von Zweck und Mittel beschrieben. Man will einen Zweck realisieren, verwendet dazu bestimmte Mittel (darunter auch die eigene Arbeit) und verwirklicht dann das Ziel. Das Mittel, die Tat wird durch den Zweck bestimmt. Im Extremfall heißt es: „Der Zweck heiligt die Mittel." Es kommt auf das Ergebnis an, nicht darauf, wie man es erreicht. Auch unser Alltag funktioniert nach dieser Logik. Man arbeitet in einem (oft wenig befriedigenden) Job, um dann später – in der Freizeit, im Urlaub, im Alter – die Früchte der Arbeit zu genießen. Dabei macht man aber die Entdeckung: Der Genuss bleibt häufig aus, weil das Arbeiten uns geprägt hat. Wir werden krank, müde, stumpf, sind gefesselt in unseren Gewohnheiten. Der Zweck formt nicht nur das Resultat, die Tat formt auch uns. Das Handeln ist nie neutral, es kommt nie nur auf das Ergebnis an. Das Tätigsein programmiert den Tätigen. Bei unseren Handlungen bilden sich Gewohnheiten oder Fertigkeiten, werden vielfach unbewusst und prägen später die Art und Weise, wie wir empfinden und denken. Das ist Karma. Die Gewohnheitsmuster (samskāra) bestimmen das Denken und Wahrnehmen. Doch wenn man sie bewusst macht, kann man sie verändern. Nur unbeachtet, unbewusst wirken sie wie ein mechanisches Gesetz. Wenn man sie untersucht, hören sie auf, unbewusst zu funktionieren. Karma wird durch Achtsamkeit aufgehoben.
Es gibt also auch bei Gewohnheiten Ursache und Wirkung, aber nicht im Sinn der Wirklichkeit, sondern der Möglichkeit. Das Karmagesetz bezieht sich auf Handlungsmöglichkeiten, nicht darauf, was man in späteren Situationen als Wirklichkeit erfährt. Wer viel Klavier übt, besitzt die Fähigkeit, Klavier zu spielen. Welches Stück man dann tatsächlich unter welchen Umständen – oder überhaupt – spielt, das wird dadurch nicht festgelegt. Und wer andere Menschen missachtet, gewalttätig ist, lügt oder stiehlt, der verliert die Möglichkeit zu feineren Empfindungen, verlernt zu lieben, zu fühlen, erfährt Gegengewalt und landet in einer Hölle beschränkter Möglichkeiten. Karma wirkt nicht auf der Ebene der Wirklichkeit, sondern auf der Ebene der Möglichkeiten. Weder zwingt es jemanden zu Taten, noch kann es in Wettbewerb zu natürlichen Ursachen treten. Hierbei ist für die Formung der karmischen Gewohnheiten die Motivation entscheidend. Wer Freunden hilft und dabei schwer arbeitet, der tut das gerne. Wer in den Bergen wandert, strengt sich gerne an. Anders, wer mit Widerwillen einen Job erledigt. Nicht die Tat selbst prägt die Gewohnheiten und begleitenden Emotionen, sondern das lenkende Bewusstsein.
Es bleibt aber die Gretchenfrage: „Wie hältst du´s mit der Reinkarnation?" Karma als Gewohnheitsbildung, die unbewusst wird – das lässt sich auch naturwissenschaftlich, etwa durch das Gehirn, erklären. Wie kann aber Karma über verschiedene Verkörperungen hin wirken? Tatsächlich haben einige Buddhisten die Reinkarnation abgelehnt und als hinduistisches Überbleibsel betrachtet (zum Beispiel Stephen Batchelor, Taisen Deshimaru).
Die meisten Buddhisten halten hingegen an Reinkarnation fest. Viele verwenden als Modell den Bewusstseinsstrom. In der Meditation erkennt man: Der Geist ist seiner Natur nach völlig rein und erkennend. Materie ist aber nicht erkennend, sondern trüb. Folglich kann – so das Argument – der Geist nicht materiell verursacht sein; er sei ein ‚substanzielles Phänomen mit einem eigenen kausalen Kontinuum' (Geshe Rabten, The Mind and its Functions, 20). In diesen Bewusstseinsstrom prägt sich ein karmisches Potenzial ein, das sich in späteren Inkarnationen entfaltet.
Gegen diese These, dass der Geist eine getrennte Substanz sei, gibt es zwei Einwände: Erstens hat sie der Buddha selbst abgelehnt (vgl. M 38). Zweitens erklärt diese Theorie nicht das Karma. Da der Geist völlig rein ist, kann er auch nicht zum Träger von Verunreinigungen werden. Man spricht von der spiegelgleichen Natur des Geistes. Wenn ein Spiegel vor einem Müllberg steht, so wird der Spiegel nicht befleckt; er spiegelt nur den Müll. Kein Müll, keine Spiegelung. Ist eine Verkörperung beendet, so spiegelt der reine Geist auch nicht mehr das, was gestorben ist. Wie soll also Karma als Potenzial ‚transportiert' werden?
Eine ausgefeiltere Theorie stammt von der Schule der Cittamātrins. Sie sagen, dass das Bewusstsein in Samsāra nicht rein ist. Das unreine Bewusstsein wird getragen von einem ebenfalls unreinen Speicherbewusstsein (alaya-vijnana), das fähig ist, karmische Spuren (bijas) aufzubewahren. Erst durch Yoga-Übung und Erleuchtung verwandelt sich das Speicherbewusstsein in das völlig reine Bewusstsein der Buddha-Natur.
Ich breche den kleinen Überblick hier ab. Solche Theorien gehen in die Irre, wenn man annimmt, Karma sei ein Etwas, das man begreifen kann. Das Bewusstsein ist rein, weil es leer ist. „Jene, die die Leerheit aller Phänomene verstehen und zugleich an ein Karmagesetz glauben, sind wunderlicher als wunderlich, erstaunlicher als erstaunlich" (Nāgārjuna, Bodhicittavivarana 88). Karma ist ein verwirrter Geisteszustand und insofern eine Illusion. Es gibt hier nicht jemanden, der verwirrt ist – das Ich ist die Verwirrung. Wer versucht, einen Jemand hinter dem Karma zu finden, verfällt, wie der Buddha sagte, dem Wahnsinn. Wenn ich im Traum einen Freund sterben sehe, der mich am nächsten Tag lachend begrüßt, ist dann ‚jemand' oder ‚niemand' gestorben? Niemand – mein Freund lebt noch; jemand – ich habe es doch geträumt. Karma ist wie dieser Traum. Deshalb hat der Buddha die Antwort auf die Frage verweigert, ob jemand oder niemand wiedergeboren wird (S IV.44).
Wer versucht, einen Jemand hinter dem Karma zu finden, verfällt, wie der Buddha sagte, dem Wahnsinn.
Der verblendete Geist glaubt, als Ich getrennt von anderen und der Welt mit privatem Bewusstsein zu existieren. Die große Erkenntnis des Buddha ist aber die gegenseitige Abhängigkeit aller Phänomene (pratītyasamutpāda), ihre Leerheit an Identität. Nichts existiert aus sich selbst. Deshalb gibt es zwar viele Beziehungen, aber keine fixen Bezugspunkte: keinen Täter als Substanz der Tat, kein individuelles Bewusstsein als Seele. Individuelles Bewusstsein ist verwirrtes, kontaminiertes Bewusstsein. Weil wir auf vielfältige Weise von anderen Lebewesen abhängig sind (und sie von uns), ist die dieser Tatsache adäquate Motivation das Mitgefühl. Gegenseitige Abhängigkeit, Leerheit und Mitgefühl sind nur verschiedene Ausdrücke für dieselbe Wirklichkeit. Wenn man nur eine gute Motivation pflegt, um später eine positive karmische Frucht zu ernten, dann handelt man wie ein Anleger, der aus Angst und Gier in karmische Illusionen investiert. Erst wer ohne Blick auf karmischen Lohn in freier Entscheidung Mitgefühl praktiziert, der handelt wirklich ethisch und bereitet die Erkenntnis der Leerheit vor.
Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 80: „Dalai Lama"
Die Welt gegenseitiger Abhängigkeit, die karmische Welt erscheint zeitlich und räumlich ausgedehnt. Im Sterbeprozess endet mit unserer Verkörperung auch die Grundlage dieser Weltillusion. Raum und Zeit weichen einem offenen Jetzt. Man kann erkennen, dass ‚Ich' eine Illusion war. Wenn ein Mann seine Frau schlug, dann erkennt er im Sterbeprozess, dass sein Bewusstsein nie von ihr getrennt war. Er erleidet nun seine eigenen Schläge aus der Perspektive seiner Frau, durch die Panoramaerkenntnis des reinen Bewusstseins, die aufscheinende Buddha-Natur. Das ist vollkommene Gerechtigkeit. Womit sich das aus der Verkörperung herkommende verwirrte Bewusstsein dann weiter identifiziert, hängt von seinen Gewohnheiten ab. Das Ergreifen neuer Illusionen heißt ‚Wiedergeburt'. Wird die Leerheit zuvor schon erkannt, kann das reine Bewusstsein nach dem Sterbeprozess im Offenen bleiben und ist frei von Karma. „Wenn man korrekt versteht, dass Karma leer ist, dann kann Karma nicht entstehen" (Nāgārjuna, Sūnyatāsaptati 39). Dieses korrekte Verständnis ist schwer. Die Praxis des Mitgefühls schafft aber ein gutes Fundament.
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ihre Darstellung, "Was ist Karma?", kann ich voll und ganz zustimmen, danke dafür.
Dass in der Vergangenheit bis in die Gegen-
wart, Karma mit Wiedergeburtsvorstellungen
in Verbindung gebracht wird; ist zutreffend im
Text erwähnt, als hinduistisches Überbleibsel zu betrachten.
Der Reinkarnationsglaube ist nicht zu unter-
schätzen, z.B. als harmlose Esoterik abzutun.
Die meisten Buddhisten meinen ja, dass Menschen die durch Krankheit, Behinderung,
Arbeitslosigkeit, Armut und anderen
schwierigen Lebensumstände leiden,
es verdient haben, weil sie in ihren vorherigen
Leben böse Menschen waren.
Buddhisten sollten sich von diesen Aber-
glauben befreien.
Und Karma, basiert auf Kausalität zu praktizieren.
Mit freundlichen, reformierten, Aberglaubens-
freien, buddhistischen Grüßen.
Sie weisen vollkommen zu Recht auf die häufig simplifizierten Vorstellungen hin, die einer Analyse nicht standhalten. Man muß aber auch hinzufügen, dass nichts einer Analyse nach der Methode von Nagarjuna und Chandrakirti standhält, d.h. in Bezug auf dessen substanzielle Existenz. Das bedeutet, dass die Funktionsweise von Karma so real bzw. nichtreal ist, wie alles andere auch. Ich finde das wichtig, weil sonst der Eindruck entsteht, als Buddhist müsse man nicht an seinem Karma arbeiten, weil ja eh alles leer ist. Dann macht es m.E. aber wenig bis keinen Sinn Buddhist zu sein, sofern man die absolute Wahrheit nicht vollständig verwirklicht hat (bzw. die Untrennbarkeit der zwei Wahrheiten).
Deshalb möchte ich darauf hinweisen, dass es wichtig ist bei bestimmten Belehrungen zu berücksichtigen, für welche Hörerschaft sie bestimmt waren. Zitate wie das von Tsongkhapa verstehe ich so, dass sie Wesen adressieren, deren Geist noch kein korrektes Verständnis von Leerheit fassen kann und die Belehrungen dazu davon abhalten würden an ihren Gewohnheiten zu arbeiten.
Darüber hinaus möchte ich mich meinem Vorredner nicht anschließen, was die Aussage des Textes hinsichtlich Reinkarnation als hinduistisches Überbleibsel anhgeht. Im letzten Teil führt Herr Brodbeck das Ergreifen einer neuen Illusion nach dem Tod der Verkörperung an, was eine Reinkarnation ist.
Was zu kritisieren ist, ist meiner Meinung nach auch nicht der Glaube an Reinkarnation sondern Vereinfachungen und Verdrehungen wie Herr Brodbeck und sie sie schildern (Karma als Rechtfertigung für Mord oder für fehlendes Verständnis und Mitgefühl für die missliche Lage anderer). In dem Zusammenhang ist auch der Begriff kollektives Karma m.E. sehr nützlich, um zu verstehen, dass Situationen immer aus dem Handeln (verursacht durch Antriebe) aller Beteiligten entstehen. Schlechte karmische Samen oder Programme führen einen aber tendenziell in Situationen, die qualitativ der Ursache ihres Entstehens entsprechen (und das ist kein Glaube sondern kann beobachtet werden). Daher ist es zwar falsch auf der Notwendigkeit zu bestehen, aber Karma zu unterschätzen halte ich für einen noch größeren Fehler.
als aufgeklärter Buddhist der Gegenwart kann und will ich nicht unkritisch, buddhistische Überlieferungen, die Dogmen, Regeln, und Aberglaubensvorstellungen haben, übernehmen , die absulut nicht mehr in unsere heutige Zeit passen.
Buddhas Worte, treffen hier sehr gut zu. Die Rede an die Kala-
mer. Auzug aus der Lehrrede und sprachliche Formulierung von
Peter Riedl.
Geht nicht nach Hörensagen,
nicht nach Überlieferungen,
nicht nach der Autorität heiligerSchriften,
nicht nach der Autorität eines Meisters.
Geht nach der eigenen Erkenntnis.
Buddhas Pfad der Weisheit, „mache das Heilsame, lasse das Unheilsame
und entwickle deinen Geist, ist eine gut zu praktizierende Anleitung.
Mit freundlichen, aberglaubensfreien Grüßen.
die Vorstellung, dass ein Ich Karma schafft und erlebt,
wurde von Buddha ausdrücklich abgelehnt
( SN XXII, 47 ). Das Ich ist eine vergängliche llusion.
Zu sagen, „ich“ habe in früheren Leben dies oder das
vollbracht, werde in künftigen Leben ( als Mensch,
Tier, in Himmel oder Hölle ) dies oder das erleben, beruht auf dem grundlegenden Denkfehler von der Existenz eines „Ich“.
Es ist also eine Illusion sagt der Buddha, dass ein Körper (rupa) von einem Geist (nama) bewohnt wird, der sich dann wieder vom Körper trennen kann.
Mit freundlichen, aberglaubensfreien, buddhistischen
Grüßen.
Da die Kommentare hier dieselben sind wie unter dem Artikel "Gibt es mich im nächsten Leben" möchte ich hier nur auf meine Antworten dort verweisen, um copy/paste Orgien zu vermeiden.
Ich sehe in den Lehren über Karma, Wiedergeburt, Erleuchtung, andere Existenzbereiche, reine Buddhabereiche keinen Aberglauben, im Gegenteil: sie klären Und vertiefen mein Verständnis von Leerheit ungemein.
Die Idee, dass an diese Dinge zu glauben (dem Zeugnis erleuchteter Wesen, die sie selbst gesehen haben vertrauen) unaufgeklärt, rückschrittlich oder naiv wäre, halte ich für ein Vorurteil, das aus einem Festhalten an einem naiven, unreflektierten Klischee von Aufklärung und Vernunft kommt.
Ich empfehle zu diesem Thema diesen hervorragenden Artikel eines Theravada-Lehrers mit Zitaten aus dem Palikanon, die man so in westlichen Kreisen selten hört:
https://www.budsas.org/ebud/ebdha107.htm