Kraft und Energie - An einem Tag können wir laufen gehen und alles geht leicht. Am nächsten Tag schleppen wir uns eine halbe Stunde durch die Gegend und alles ist beschwerlich. Wir fühlen uns schlaff und müde.
Das ist ein Energiephänomen. Je weniger Energie wir haben, desto mehr Kraft brauchen wir. Woher kommt das?
Wann kann die Energie gut fließen?
Wer ab und zu mal Yoga macht, sich dehnt oder zur Massage geht, der kennt das angenehm warme Gefühl in den Muskeln, das dabei entsteht. Ein Gefühl von fließen und vielleicht einem leichten Kribbeln. Das ist das Gefühl, wenn Energie wieder in verhärtete und verkürzte Muskeln fließt.
Wann immer wir Stress haben und Konflikte erleben, spannen wir uns an. Und je öfter und länger wir angespannt sind, desto mehr Verspannungen bekommen wir.
Muskeln sind Fasern, die ineinander greifen, wenn sie sich anspannen. Wenn sie sich entspannen, gleiten die Fasern wieder auseinander. Es sei denn, sie waren zu lang und zu oft angespannt. Dann bilden sich kleine Ausbuchtungen und die Fasern können sich nicht mehr lösen. Das fühlen wir dann als Verspannungen.
Je mehr Verspannungen wir haben, desto weniger Energie kann in diesen verdichteten Muskeln und Faszien fließen. Das spüren wir nicht nur körperlich. Die Energielosigkeit ist genauso in der Psyche zu spüren.
Haben wir also viel Stress, innere Konflikte und Anspannungen und sind wenig in Einklang mit dem was ist, verlieren wir automatisch Energie.
Wenn die Energie wieder fließen kann, funktionieren alle Regenerations- und Reparaturprozesse des Körpers und der Psyche besser. Oder anders gesagt - je mehr Energie fließen kann, desto resilienter sind wir.
Kraft statt Energie
Kann die Energie nicht fließen, brauchen wir für die gleichen Aufgaben mehr Kraft. Sowohl körperlich als auch psychisch. Wir haben den Stress sozusagen in den Verspannungen gespeichert. Und genau dieser Effekt führt dazu, daß wir zum bereits vorhandenen Stress noch neuen dazu bekommen. Denn Körper und Psyche können sich nicht optimal erholen.
Wenn ich Dinge immer mit Kraft machen muss, aber von meiner Energie abgeschnitten bin, geht mir irgendwann die Kraft aus. Ich komme in einen Erschöpfungszustand - oder wie es aktuell gerne heißt, in ein burn out.
Körper und Psyche verweigern dann jede weitere Belastung, weil sie ohne Energiefluß überfordert sind. Da sich die Verspannungen nur langsam lösen und diese Lösungen auch stark auf die emotionale Ebene wirken, dauert die Regeneration, bis die Energie wieder gut fließen kann und der Organismus sich vor Überlastung sicher fühlt.
Wie kann Achtsamkeit helfen ?
Achtsames Yoga ist nicht nur ein Weg über Dehnungen und Anspannungen die Muskeln wieder in Entspannung und damit in einen Energiefluss zu bringen. Achtsames Yoga sensibilisiert einen auch auf die Zonen im Körper, die man ganz persönlich immer wieder anspannt, wenn man Stress hat.
Jeder hat seine ganz persönlichen Verspannungsmuster und das hat ganz viel mit der eigenen Persönlichkeit zu tun. Lerne ich diese Verspannungsmuster ins Bewusstsein zu bekommen, kann ich bewusst Einfluss darauf nehmen.
Zudem hilft die Achtsamkeit darin zu lernen in Alltagssituationen und auch im Angesicht von Stressoren weniger Stress zu empfinden und schneller wieder in ein inneres Gleichgewicht zu finden. Dadurch machen sich Anspannungen und Verspannungen erst gar nicht so breit im Körper.
Das heißt, ich komme durch die Übung der Achtsamkeit Stück für Stück in Einklang mit Dingen, die mich sonst stressen, lerne besser mit mir umzugehen und erhalte so den Energiefluss im Körper auf einem höheren Level.
Und das ist die sicherste Methode um der Ausbreitung von Stress mit Resilienz zu begegnen.
Körpertherapien
Auf der gleichen Basis arbeiten auch Körpertherapien wie Akupunktur, Shiatsu, Chraniosakraltherapie, Feldenkrais, Massagen und so fort.
Für mich sind diese Körpertherapien eine ideale Ergänzung zur Übung der Achtsamkeit. Sie arbeiten dem Energiefluss von der körperlichen Seite zu. Und die Achtsamkeit ergänzt diese Arbeit auf der psychischen Ebene.
Denn wenn ich durch die Haltung der Achtsamkeit lerne, daß ich im Angesicht von akuten Stresssituationen ruhiger und besser bei mir bleiben kann, sammeln sich im Laufe der Zeit nicht so viele Verspannungen an.
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