Können sich Menschen über ihr spirituelles Bewusstsein miteinander verbinden? Wenn ja, könnte das nicht ein Weg sein, in der realen Welt etwas Positives zu erreichen?
MoonHee beantwortet hier Fragen des alltäglichen Lebens oder Fragen, die ihr schon immer einmal stellen wolltet. In ihrem ersten Beitrag „Wie geht es dir heute? Danke, gut!“ findet ihr mehr Informationen dazu.
Antwort MoonHee:
Im Vergleich zum normalen Alltagsbewusstsein, welches sich als ein individuelles und getrenntes Bewusstsein wahrnimmt, ist das spirituelle Bewusstsein universell und ganzheitlich. Spirituelles Bewusstsein ist Verbundenheit schlechthin.
Spiritualität darf nicht als etwas dem normalen Leben Enthobenes angesehen werden, sondern muss als sein Grundlegendstes und All-Verbindendstes verstanden werden. Alle Dinge sind aufgrund ihrer spirituellen Natur – denn nur aufgrund von Verbundenheit ist etwas und nicht nichts. Die Frage, was die Welt im Innersten zusammenhält, kann man einfach beantworten: Zusammenhalt kommt durch Verbinden, also ist das, was die Welt im Innersten zusammenhält, Verbundenheit. Wie der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr sagt, ist das Fundament der Wirklichkeit etwas Spirituelles. Statt Objekte gibt es im Grunde nur eine Beziehungsstruktur.
Alles ist und steht in Beziehung zueinander. Die Wirklichkeit ist eine, auch wenn wir das mit unserem Alltagsbewusstsein nicht so empfinden. Spirituelles Bewusstsein ist Einheitsbewusstsein, und Einheitsbewusstsein ist das, was wirklich ist. Der Unterschied zwischen Alltagsbewusstsein und spirituellem Bewusstsein ist die Erkenntnis und das Erleben, dass die Welt der Dinge (Realität) nicht gleich Wirklichkeit ist. Das Erkennen der Realität ist auf das Fassbare und Denkbare gerichtet und damit immer begrenzt. Hingegen ist die Wirklichkeit allumfassend grenzenlos. Da das Grenzenlose nicht durch Begrenztes wahrgenommen werden kann, wird die Wirklichkeit nur durch absolute Offenheit erfahren. Und was ist Offenheit anderes als Einheit und Verbundenheit? Das ganze Universum, so wie unser Leben, ist auf der Kraft des Zusammenhalts aufgebaut. Versagt dieser universelle Zusammenhalt, dann zerbröckelt die Welt – und Zerstörung und Krankheit nehmen ihren Lauf. Wir leben in einer kranken und destruktiven Welt, weil wir unsere spirituelle eine Natur vergessen haben. Längst ist Spiritualität nicht mehr gelebte und allumfassende Universalität, sie ist gespalten in Theorien und Konzepte, die wir befürworten oder ablehnen. Glaubensspaltung, Religionskriege, Schuldzuweisungen und oberflächliche Esoterik sind unheilvolle Auswirkungen davon. Die Welt und mit ihr der Mensch ist krank. Die Krankheit, an der wir leiden und die alles Negative hervorbringt, ist die Anhaftung an eine irrtümliche Trennung. Somit liegt die Heilung in der Rückkehr zu unserer wahren Wesensnatur, die universelle Einheit ist. Dafür müssen alle Schranken und Begrenzungen aufgegeben werden. In der Freiheit des Geistes, und erst dann, sind wir zur wahren Liebe fähig. Alles andere sind nur Projektionen und Vorstellungen von ihr.
Die Liebe ist universell und gehört niemandem. Sie lässt sich weder einfangen noch ist sie teilbar – sie ist immer ganz Einheit. Und weil das so ist, müssen wir selbst erst ganz sein, um mit ihr zu sein. Im Mit-ihr-Sein sind wir zugleich mit dem Anderen. Indem wir MIT dem Anderen sind, sind wir auch mit uns selbst. Liebe bedeutet Wechselseitigkeit, die reine Offenheit ist! Erst wenn wir von allen einschränkenden Anhaftungen loslassen und reine Offenheit leben, ist ein Wandel zum Positiven möglich.
Werden wir uns bewusst: Spiritualität steht nicht außerhalb vom realen Leben, sondern ist Grund und Bedingung des Lebens. Sie ist das Leben selbst. Indem wir spirituell sind, leben und lieben wir, und indem wir leben und lieben, sind wir spirituell. Das eine ist die Bedingung des anderen. Der Zusammenhalt, das Alles-Verbindende, ist die Lösung aller unserer Probleme.
Siehe hierzu auch die Fragen Was ist spirituelles Bewusstsein, und wie erlangt man es?
Warum gibt es aus spiritueller Sicht Kriege?
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